31 Oktober 2006
Was wächst denn da ...
... im Abendlicht? Etwa Orangen? Schließlich liegen wir so weit südlich wie Madrid.
Aber nein, es ist Diospyros kaki, die Kakipflaume, die Herbstfrucht Japans, an jeder Ecke leuchtet sie einem entgegen, bis weit in den Winter.
Sie schmeckt absolut köstlich, zuckersüß, und ist frisch sowieso und getrocknet erst recht auch noch unglaublich gesund. Trocknen tun sie viele Leute hier selber, was auch sehr malerisch aussieht:
Itadakimasu!
30 Oktober 2006
Neue Erfahrungen (2)
Ich habe mich also die kommenden zwei Wochen in - manchmal etwas schwangerschaftsmatter - Zufriedenheit gewiegt, in diese Zeit fiel ja auch der Besuch meines Vaters, die Zeit verging schnell.
Als der nächste Termin näherrückte, bin ich angesichts des beim Gedanken an dieses Krankenhaus aufsteigenden Unbehagens aufgrund der Empfehlung einer Bekannten aber doch in eine andere Klinik gegangen - und zwar die der angeblich so strengen Ärztin. Die Bekannte hatte dort schon vier Kinder zur Welt gebracht und war sehr zufrieden, und ich war's letzlich auch.
Schon die Atmosphäre war ganz anders, es war wie eine große, belebte Praxis bei uns, mit ausgesprochen nettem Personal. Aber auch hier gab es wieder dieses erstaunliche Kabinensystem (siehe rechts; man sieht hier ca. die Hälfte des "Untersuchungsgangs"), das den Praxisbetrieb auf einem Bruchteil der Fläche möglich macht, den eine deutsche Arztpraxis beansprucht - und bei dem man eine Menge davon mitkriegt, was die anderen Patienten herführt (gibt es in Japan eigentlich ein Arztgeheimnis?). Auch das für den Arzt sehr zeitsparende Untersuchungssystem mit draußen warten, drinnen, warten, kurzes Vorgespräch, warten, Untersuchung, warten, Besprechung, warten, zahlen war das gleiche. Die Zeitersparnis war ganz offensichtlich; als ich kam, war die Praxis wirklich rappelvoll - in meiner mit mehreren Ärzten besetzten Gemeinschaftpraxis in Frankfurt hätte das Abarbeiten der schätzungsweise zwei Dutzend Patientinnen vor mir mehrere Stunden gedauert. Hier war ich nach nicht mal einer Stunde schon dran.
Die Untersuchung verlief, ebenfalls mit besagtem Vorhang quer über dem Bauch (ist hier wohl Standard; für Japanerinnen muß es sehr merkwürdig sein, wenn sie mal in Europa zum Frauenarzt müssen, und dann mit Arzt/Ärztin direkt von Angesicht zu Angesicht zu tun haben!) auch zügig und knapp, schien mir aber gründlicher als im Krankenhaus, incl. Urinprobe und Blutuntersuchung, obwohl dann der Preis hinterher nur ungefähr ein Fünftel dessen betrug, was ich im städtischen Krankenhaus bezahlt hatte - das verstehe, wer will, ich nicht. Das Nachgespräch dauerte etwas länger, weil wir beide mit allerhand Wörterbüchern arbeiten mußten. Leider zeigte sich, daß derzeit keine Herztöne festzustellen waren, daß also der Fötus wahrscheinlich abgestorben war. Das war natürlich ein herber Schlag, sicherheitshalber sollte ich ein paar Tage später nochmal kommen.
Die Diagnose blieb aber leider die gleiche. Und da war ich nun wirklich froh, in diese doch recht angenehme Praxis gewechselt zu sein, denn ich mußte noch ein paar Male mehr hin, einmal, da anscheinend die Gefahr starker Blutungen bestand, sogar über Nacht, die ich in einem der mindestens dreißig Zimmer der angegliederten Klinik verbrachte (keine Angst, alles lief gut und ist jetzt auch schon wieder zwei Wochen her, es geht mir bestens!). Übrigens war die Ärztin kein bißchen streng, ich fand sie sehr sympathisch und professionell. Und bewundere sie dafür, wie sie als einzige Ärztin diese Riesenpraxis samt Klinik schmeißt.
Hier übrigens der Blick aus dem Fenster meines Zimmers, auf eines der höchstens ein halbes Dutzend alten Häuser in der Innenstadt von Kitakami. Und hier das Klinikabendessen - da könnte sich manches deutsche Krankenhaus die buchstäbliche Scheibe von abschneiden.
Als der nächste Termin näherrückte, bin ich angesichts des beim Gedanken an dieses Krankenhaus aufsteigenden Unbehagens aufgrund der Empfehlung einer Bekannten aber doch in eine andere Klinik gegangen - und zwar die der angeblich so strengen Ärztin. Die Bekannte hatte dort schon vier Kinder zur Welt gebracht und war sehr zufrieden, und ich war's letzlich auch.
Schon die Atmosphäre war ganz anders, es war wie eine große, belebte Praxis bei uns, mit ausgesprochen nettem Personal. Aber auch hier gab es wieder dieses erstaunliche Kabinensystem (siehe rechts; man sieht hier ca. die Hälfte des "Untersuchungsgangs"), das den Praxisbetrieb auf einem Bruchteil der Fläche möglich macht, den eine deutsche Arztpraxis beansprucht - und bei dem man eine Menge davon mitkriegt, was die anderen Patienten herführt (gibt es in Japan eigentlich ein Arztgeheimnis?). Auch das für den Arzt sehr zeitsparende Untersuchungssystem mit draußen warten, drinnen, warten, kurzes Vorgespräch, warten, Untersuchung, warten, Besprechung, warten, zahlen war das gleiche. Die Zeitersparnis war ganz offensichtlich; als ich kam, war die Praxis wirklich rappelvoll - in meiner mit mehreren Ärzten besetzten Gemeinschaftpraxis in Frankfurt hätte das Abarbeiten der schätzungsweise zwei Dutzend Patientinnen vor mir mehrere Stunden gedauert. Hier war ich nach nicht mal einer Stunde schon dran.
Die Untersuchung verlief, ebenfalls mit besagtem Vorhang quer über dem Bauch (ist hier wohl Standard; für Japanerinnen muß es sehr merkwürdig sein, wenn sie mal in Europa zum Frauenarzt müssen, und dann mit Arzt/Ärztin direkt von Angesicht zu Angesicht zu tun haben!) auch zügig und knapp, schien mir aber gründlicher als im Krankenhaus, incl. Urinprobe und Blutuntersuchung, obwohl dann der Preis hinterher nur ungefähr ein Fünftel dessen betrug, was ich im städtischen Krankenhaus bezahlt hatte - das verstehe, wer will, ich nicht. Das Nachgespräch dauerte etwas länger, weil wir beide mit allerhand Wörterbüchern arbeiten mußten. Leider zeigte sich, daß derzeit keine Herztöne festzustellen waren, daß also der Fötus wahrscheinlich abgestorben war. Das war natürlich ein herber Schlag, sicherheitshalber sollte ich ein paar Tage später nochmal kommen.
Die Diagnose blieb aber leider die gleiche. Und da war ich nun wirklich froh, in diese doch recht angenehme Praxis gewechselt zu sein, denn ich mußte noch ein paar Male mehr hin, einmal, da anscheinend die Gefahr starker Blutungen bestand, sogar über Nacht, die ich in einem der mindestens dreißig Zimmer der angegliederten Klinik verbrachte (keine Angst, alles lief gut und ist jetzt auch schon wieder zwei Wochen her, es geht mir bestens!). Übrigens war die Ärztin kein bißchen streng, ich fand sie sehr sympathisch und professionell. Und bewundere sie dafür, wie sie als einzige Ärztin diese Riesenpraxis samt Klinik schmeißt.
Hier übrigens der Blick aus dem Fenster meines Zimmers, auf eines der höchstens ein halbes Dutzend alten Häuser in der Innenstadt von Kitakami. Und hier das Klinikabendessen - da könnte sich manches deutsche Krankenhaus die buchstäbliche Scheibe von abschneiden.
Immer noch neue Erfahrungen
Ich befürchte ja immer wieder, daß mir hier langsam der Stoff ausgeht, da ich inzwischen wohl das meiste erlebt habe, was es im eigentlich ja gar nicht so exotischen Japan Erzählenswertes zu erleben gibt - und dann kommt doch wieder was Neues.
Diesmal in einem Bereich, mit dem ich bisher nur kurz - über Jakob - in Berührung gekommen war: dem Gesundheitssektor.
Nun betraf es mich selbst, worüber ich aber erfreut war, denn ich schien schwanger zu sein. Um mir das bestätigen zu lassen, versuchte ich mit Hilfe einer Freundin einen Arzttermin auszumachen. Nun muß man wissen, daß es in denen ländlichen Regionen Japans wohl generell und hier in Iwate ganz besonders einen ausgeprägten Mangel an Frauenärzten gibt, obwohl die Regierung versucht, dies durch Lockprogramme abzumildern. Aber es wollen eben nicht viele in diese innerhalb Japans durchgehend als rückständig und hinterwäldlerisch geltende Gegend. Deshalb hatte sich die Anfrage in der ersten Klinik schnell erledigt, denn dort waren sie grundsätzlich schon dauernd ausgebucht und nahmen deshalb an neuen Patientinnen (auch schon zur ersten Untersuchung!) nur solche, die auch gleich den entsprechenden Geburtstermin im gleichen Haus sicher buchen. Da ich dies weder konnte (es steht durchaus noch nicht fest, wie lange wir noch hier bleiben) noch wollte, schied dieses Haus gleich aus.
Die Ärztin einer anderen Privatklinik wurde von mehreren Bekannten unabhängig voneinander als sehr streng, ja sogar ruppig bezeichnet - auch da wollte ich nicht unbedingt hin. Meine Freundin machte dann eine kleine Telefonumfrage bei den wenigen verbleibenden Praxen, und nachdem nirgendwo englisch gesprochen wurde, begleitete sie mich dann zur ersten Untersuchung ins städtische Krankenhaus, ein nicht sehr ansehnliches Haus, aber was soll's.
Ich war ja noch nie richtig zur Behandlung in einem deutschen Krankenhaus (kann man da überhaupt zu normalen Arztterminen gehen, im Krankenhaus?), also weiß ich nicht, wie dort Aufnahme und Behandlung verwaltungstechnisch funktionieren; aber hier fand ich es sehr gewöhnungsbedürftig.
Zunächst einmal ist es sehr voll. Alle Ankommenden geben am Zentralverwaltungsschalter im Eingangsbereich ihre Versicherungs- und ihre Patientenkarte ab (falls sie schon eine haben; falls nicht, wird diese samt einer Patientenakte erstmal ausgestellt, was ganz schön dauert, da man einen langen Patientenaufnahmebogen ausfüllen mußte). Man muß etwas warten und bekommt dann seine Akte ausgehändigt, mit der man dann zur jeweiligen Station spaziert. Dort gibt man sie am Stationsbüro wieder ab, wird im Falle des Erstbesuchs nochmal allerhand Informationen abgefragt (zum Glück war meine Freundin dabei, den Englisch ist auch hier ein Fremdwort), bekommt ein Kärtchen mit einer Nummer und wartet. Ein Wartezimmer in dem Sinne gibt aber es nicht, vielmehr wird der Gang vor der Station durch eine Unzahl dort aufgestellter Stühle zum Wartebereich. Gemütlich ist anders!
Wir waren kurz nach zehn gekommen, gegen zwölf dann wurde ich aufgerufen (vor allem für die Kinder, die wir hatten mitnehmen müssen, war das eine ganz schön lange Zeit, obwohl sie sich wirklich tapfer gehalten hatten).
Mir wurde bedeutet, mein Nummernkärtchen abzugeben, die Schwester fragte nochmals dies und das, und dann durfte ich mich innerhalb der Station nochmals zum Warten hinsetzen. Die Station ist für unsere westlichen Augen sehr kurios aufgebaut: Da ist zunächst eben das kleine Sekretariat, von diesem geht ein langer schmaler Gang ab, in dem wieder Stühle für Wartende stehen. Er ist so schmal, da man jedesmal seine Knie zur Seite drehen muß, wenn jemand vorbeikommt - und es herrscht ein reges Kommen und gehen. Vor der Nase hat man dann eine Plastikwand mit insgesamt vier oder fünf kleinen Türen (oder waren es nur Vorhänge? ich weiß es nicht mehr genau, jedenfalls hört man alles, was auf der anderen Seite gesprochen wird - wo bleibt das das Patientengeheinnis??). Plötzlich wird hinter einer dieser Türen leise der eigene Name gerufen; falls man aufgepaßt hat und ihn rechtzeitig hört, geht man hinein und steht in einem Kabüffchen, das so winzig ist, das sitzend genau der Arzt und man selbst hineinpassen. Der Arzt fragt nun, warum man kommt (die Schwester hatte gesagt, er spräche Englisch, deshalb müsse meine Freundin nicht mit rein - wahrscheinlich hat sie das aber eher deshalb gesagt, weil das Kabuff gar keinen Platz bietet für drei Personen plus Kinder). Der Arzt konnte zwar strenggenommen überhaupt kein Englisch, aber das war jetzt nicht weiter schlimm, den der Grund meines Besuches war ja schon auf dem Aufnahmeformular angegeben und nicht weiter kompliziert.
Ich wurde also wieder auf den Gang geschickt, und nach einigen weiteren Minuten aufmerksamen Lauschens hörte ich meinen Namen aus einer anderen Kabine gerufen. Die war genauso klein, nur stand ein gynäkologischer Behandlungsstuhl darin, über dessen ungefährer Mitte ein langer Vorhang hing. In diesen Stuhl bugsierte ich mich hinein, unsichtbar hinter dem Vorhang stand eine Schwester, die mir denselben dann ordentlich quer über den Bauch drapierte und den Stuhl in Position fuhr. Wieder Warten, schon komisch mit dem Vorhang über dem Bauch. Rechts und links befanden sich offensichtlich weitere Behandlungskabinen, aus denen man alles mithören konnte, nach hinten (also jenseits des Vorhangs) schien der restliche Raum offen zu sein, die Ärzte und Schwestern wechselten direkt von einem Platz zum anderen. Irgendwann kamen die Schritte hinter dem Vorhang dann zu mir, die Untersuchung (Ultraschall, Abtasten) dauerte höchstens anderthalb Minuten, dann durfte ich mch wieder anziehen, und wieder im Gang vor den Kabinen warten. Nach weiteren ca. zehn Minuten (offenbar untersuchen und besprechen die Ärzte jeweils en bloc, erst zehn Patientinnen untersuchen, dann mit zehn Patientinnen das Resultat besprechen) wurde ich wieder hineingerufen, wo der Arzt mir mit sehr wenigen englischen Worten (da kann ich wirklich zehnmal so viel Japanisch!) bestätigte, was ich eh' schon wußte, schwanger, jawoll. Aber Herztöne waren noch nicht eindeutig festzustellen, deshalb sollte ich nächste Woche nochmal wiederkommen. Oh je. Vorne am Stationssekretariat durfte ich dann nochmal ein bißchen warten, dann wurde mir eine Art vager Termin gegeben (nächsten Freitag um zehn, aber kommen Sie lieber erst um halb elf!), ich bekam meine Patientenakte wieder (konnte darin dann auch das Ultraschallbild angucken, was der Arzt mir gar nicht gezeigt hatte), sammelte meine Freundin und die Kinder ein und wir gingen zusammen nach unten. Dort gibt man die Akte ab, bekommt eine Art Bon mit aufgedruckter Nummer und wartet wieder, solange nämlich, bis auf einer großen Anzeigetafel die eigene Nummer aufleuchtet. Dann darf man zu einem der drei Zahlungsautomaten gehen und seine Untersuchung bezahlen: Ungefähr neuntausend Yen für höchstens 5 Minuten Untersuchung und Konsultation, plus ca. drei Stunden Warten (hat jemand mitgezählt, wieviele einzelne Wartephasen das waren? ich hab' es aufgegeben!), nicht schlecht. Dazu muß man aber wissen, daß in Japan die Kosten von Schwangerschaft und Geburt nicht von der Krankenversicherung getragen werden - man ist ja eigentlich nicht krank (zum Ausgleich bekommt man aber nach der Geburt eine Art Prämie, die dann ungefähr die Geburtstkosten deckt).
In der nächsten Woche hab' ich dann Jakob zu seiner Babysitterin gebracht und mich alleine hingetraut, da ich ja jetzt wußte, wie's geht. Der Ablauf war auch in etwa der gleiche, das Resultat diesmal eindeutig: Herztöne da, alles ok, aber kommen Sie in zwei Wochen nochmal!
Beim Ausmachen des neuen Termins fragte ich bei den Stationsschwestern, ob ich denn jetzt auch am Mittwoch kommen könne (der Schwangerschaftsuntersuchungen vorbehalten ist, und wo insgesamt vielleicht etwas weniger Andrang herrscht, wie ich hoffte), nein, geht leider nicht, nur für Schwangere, bin ich aber doch, ja, aber nur für schon Fortgeschrittenere - Menno!
Dieses ganze zermürbende Warten und die merkwürdige Stimmung, die in diesem Krankenhaus vorherrscht, ließ mich die Klinik überhaupt nicht in der Hochstimmung verlassen, die das erfreuliche Resultat eigentlich mit sich bringen müßte, sondern eher zerknirscht. Wie es weitergeht, morgen!
Diesmal in einem Bereich, mit dem ich bisher nur kurz - über Jakob - in Berührung gekommen war: dem Gesundheitssektor.
Nun betraf es mich selbst, worüber ich aber erfreut war, denn ich schien schwanger zu sein. Um mir das bestätigen zu lassen, versuchte ich mit Hilfe einer Freundin einen Arzttermin auszumachen. Nun muß man wissen, daß es in denen ländlichen Regionen Japans wohl generell und hier in Iwate ganz besonders einen ausgeprägten Mangel an Frauenärzten gibt, obwohl die Regierung versucht, dies durch Lockprogramme abzumildern. Aber es wollen eben nicht viele in diese innerhalb Japans durchgehend als rückständig und hinterwäldlerisch geltende Gegend. Deshalb hatte sich die Anfrage in der ersten Klinik schnell erledigt, denn dort waren sie grundsätzlich schon dauernd ausgebucht und nahmen deshalb an neuen Patientinnen (auch schon zur ersten Untersuchung!) nur solche, die auch gleich den entsprechenden Geburtstermin im gleichen Haus sicher buchen. Da ich dies weder konnte (es steht durchaus noch nicht fest, wie lange wir noch hier bleiben) noch wollte, schied dieses Haus gleich aus.
Die Ärztin einer anderen Privatklinik wurde von mehreren Bekannten unabhängig voneinander als sehr streng, ja sogar ruppig bezeichnet - auch da wollte ich nicht unbedingt hin. Meine Freundin machte dann eine kleine Telefonumfrage bei den wenigen verbleibenden Praxen, und nachdem nirgendwo englisch gesprochen wurde, begleitete sie mich dann zur ersten Untersuchung ins städtische Krankenhaus, ein nicht sehr ansehnliches Haus, aber was soll's.
Ich war ja noch nie richtig zur Behandlung in einem deutschen Krankenhaus (kann man da überhaupt zu normalen Arztterminen gehen, im Krankenhaus?), also weiß ich nicht, wie dort Aufnahme und Behandlung verwaltungstechnisch funktionieren; aber hier fand ich es sehr gewöhnungsbedürftig.
Zunächst einmal ist es sehr voll. Alle Ankommenden geben am Zentralverwaltungsschalter im Eingangsbereich ihre Versicherungs- und ihre Patientenkarte ab (falls sie schon eine haben; falls nicht, wird diese samt einer Patientenakte erstmal ausgestellt, was ganz schön dauert, da man einen langen Patientenaufnahmebogen ausfüllen mußte). Man muß etwas warten und bekommt dann seine Akte ausgehändigt, mit der man dann zur jeweiligen Station spaziert. Dort gibt man sie am Stationsbüro wieder ab, wird im Falle des Erstbesuchs nochmal allerhand Informationen abgefragt (zum Glück war meine Freundin dabei, den Englisch ist auch hier ein Fremdwort), bekommt ein Kärtchen mit einer Nummer und wartet. Ein Wartezimmer in dem Sinne gibt aber es nicht, vielmehr wird der Gang vor der Station durch eine Unzahl dort aufgestellter Stühle zum Wartebereich. Gemütlich ist anders!
Wir waren kurz nach zehn gekommen, gegen zwölf dann wurde ich aufgerufen (vor allem für die Kinder, die wir hatten mitnehmen müssen, war das eine ganz schön lange Zeit, obwohl sie sich wirklich tapfer gehalten hatten).
Mir wurde bedeutet, mein Nummernkärtchen abzugeben, die Schwester fragte nochmals dies und das, und dann durfte ich mich innerhalb der Station nochmals zum Warten hinsetzen. Die Station ist für unsere westlichen Augen sehr kurios aufgebaut: Da ist zunächst eben das kleine Sekretariat, von diesem geht ein langer schmaler Gang ab, in dem wieder Stühle für Wartende stehen. Er ist so schmal, da man jedesmal seine Knie zur Seite drehen muß, wenn jemand vorbeikommt - und es herrscht ein reges Kommen und gehen. Vor der Nase hat man dann eine Plastikwand mit insgesamt vier oder fünf kleinen Türen (oder waren es nur Vorhänge? ich weiß es nicht mehr genau, jedenfalls hört man alles, was auf der anderen Seite gesprochen wird - wo bleibt das das Patientengeheinnis??). Plötzlich wird hinter einer dieser Türen leise der eigene Name gerufen; falls man aufgepaßt hat und ihn rechtzeitig hört, geht man hinein und steht in einem Kabüffchen, das so winzig ist, das sitzend genau der Arzt und man selbst hineinpassen. Der Arzt fragt nun, warum man kommt (die Schwester hatte gesagt, er spräche Englisch, deshalb müsse meine Freundin nicht mit rein - wahrscheinlich hat sie das aber eher deshalb gesagt, weil das Kabuff gar keinen Platz bietet für drei Personen plus Kinder). Der Arzt konnte zwar strenggenommen überhaupt kein Englisch, aber das war jetzt nicht weiter schlimm, den der Grund meines Besuches war ja schon auf dem Aufnahmeformular angegeben und nicht weiter kompliziert.
Ich wurde also wieder auf den Gang geschickt, und nach einigen weiteren Minuten aufmerksamen Lauschens hörte ich meinen Namen aus einer anderen Kabine gerufen. Die war genauso klein, nur stand ein gynäkologischer Behandlungsstuhl darin, über dessen ungefährer Mitte ein langer Vorhang hing. In diesen Stuhl bugsierte ich mich hinein, unsichtbar hinter dem Vorhang stand eine Schwester, die mir denselben dann ordentlich quer über den Bauch drapierte und den Stuhl in Position fuhr. Wieder Warten, schon komisch mit dem Vorhang über dem Bauch. Rechts und links befanden sich offensichtlich weitere Behandlungskabinen, aus denen man alles mithören konnte, nach hinten (also jenseits des Vorhangs) schien der restliche Raum offen zu sein, die Ärzte und Schwestern wechselten direkt von einem Platz zum anderen. Irgendwann kamen die Schritte hinter dem Vorhang dann zu mir, die Untersuchung (Ultraschall, Abtasten) dauerte höchstens anderthalb Minuten, dann durfte ich mch wieder anziehen, und wieder im Gang vor den Kabinen warten. Nach weiteren ca. zehn Minuten (offenbar untersuchen und besprechen die Ärzte jeweils en bloc, erst zehn Patientinnen untersuchen, dann mit zehn Patientinnen das Resultat besprechen) wurde ich wieder hineingerufen, wo der Arzt mir mit sehr wenigen englischen Worten (da kann ich wirklich zehnmal so viel Japanisch!) bestätigte, was ich eh' schon wußte, schwanger, jawoll. Aber Herztöne waren noch nicht eindeutig festzustellen, deshalb sollte ich nächste Woche nochmal wiederkommen. Oh je. Vorne am Stationssekretariat durfte ich dann nochmal ein bißchen warten, dann wurde mir eine Art vager Termin gegeben (nächsten Freitag um zehn, aber kommen Sie lieber erst um halb elf!), ich bekam meine Patientenakte wieder (konnte darin dann auch das Ultraschallbild angucken, was der Arzt mir gar nicht gezeigt hatte), sammelte meine Freundin und die Kinder ein und wir gingen zusammen nach unten. Dort gibt man die Akte ab, bekommt eine Art Bon mit aufgedruckter Nummer und wartet wieder, solange nämlich, bis auf einer großen Anzeigetafel die eigene Nummer aufleuchtet. Dann darf man zu einem der drei Zahlungsautomaten gehen und seine Untersuchung bezahlen: Ungefähr neuntausend Yen für höchstens 5 Minuten Untersuchung und Konsultation, plus ca. drei Stunden Warten (hat jemand mitgezählt, wieviele einzelne Wartephasen das waren? ich hab' es aufgegeben!), nicht schlecht. Dazu muß man aber wissen, daß in Japan die Kosten von Schwangerschaft und Geburt nicht von der Krankenversicherung getragen werden - man ist ja eigentlich nicht krank (zum Ausgleich bekommt man aber nach der Geburt eine Art Prämie, die dann ungefähr die Geburtstkosten deckt).
In der nächsten Woche hab' ich dann Jakob zu seiner Babysitterin gebracht und mich alleine hingetraut, da ich ja jetzt wußte, wie's geht. Der Ablauf war auch in etwa der gleiche, das Resultat diesmal eindeutig: Herztöne da, alles ok, aber kommen Sie in zwei Wochen nochmal!
Beim Ausmachen des neuen Termins fragte ich bei den Stationsschwestern, ob ich denn jetzt auch am Mittwoch kommen könne (der Schwangerschaftsuntersuchungen vorbehalten ist, und wo insgesamt vielleicht etwas weniger Andrang herrscht, wie ich hoffte), nein, geht leider nicht, nur für Schwangere, bin ich aber doch, ja, aber nur für schon Fortgeschrittenere - Menno!
Dieses ganze zermürbende Warten und die merkwürdige Stimmung, die in diesem Krankenhaus vorherrscht, ließ mich die Klinik überhaupt nicht in der Hochstimmung verlassen, die das erfreuliche Resultat eigentlich mit sich bringen müßte, sondern eher zerknirscht. Wie es weitergeht, morgen!
26 Oktober 2006
Der mit dem blauen Auto
25 Oktober 2006
Waschtag
Heute hat sich Jakob mal so richtig
nützlich gemacht und seinen Pullover selbst gewaschen. Und sich selbst großteils gleich mit.
nützlich gemacht und seinen Pullover selbst gewaschen. Und sich selbst großteils gleich mit.
23 Oktober 2006
Alltag
Als ich vorhin gerade Mittagessen kochte, machte sich Jakob, sein Dreirad schiebend, auf die Straße davon, um dort in Ruhe in die Hose zu machen (dabei will er ungestört sein, aber um keinen Preis dazu auf die Toilette gehen). Mir gab er durch heftige Handzeichen zu verstehen, ich solle nicht mitkommen. Von mir aus, es war ja auch kein bißchen Verkehr. Bevor er aber um die übernächste Ecke verschwand, bin ich dann doch hinterher, es dauerte höchtens eine Minute, bis ich wieder drin war. Währenddessen kochte natürlich das Essen über, und zwar so, daß es bis ins Innerste des Gasherdes drang. Während ich dabei war, das Schlimmste zu beseitigen, saß Jakob schön friedlich und still auf dem Sofa, Bilderbücher anschauend, wie ich dachte. Stattdessen hatte er sich aber, wie ich sah, als ich mich anpirschte, den vollen Salzstreuer gemopst und war nun ganz versunken dabei, mit dem Salz wie mit Sand zu spielen. Das Essen war dann auch nicht besonders gelungen, klar, und als ich danach spülte und die ganze Überkochmisere beseitigte, war es wieder schön still - Gottseidank, dachte ich, kann ich wenigstens in Ruhe aufräumen. Bis ich ihn, dann doch wieder mißtrauisch geworden, dabei erwischte, wie er eine halbe Tasse Milch auf dem ziemlich frisch gewaschenen Sofa verteilte, wiederum richtig versunken forschend: nämlich in dem er sie Tropfen für Tropfen über alle möglichen Spielzeuge laufen ließ und dabei genau beobachtete, welche Bahnen die Tropfen nahmen. Böse sein kann man ihm da eigentlich nicht, oder?
Zum Glück sind Tage mit solchen Verkettungen sehr, sehr selten.
Zum Glück sind Tage mit solchen Verkettungen sehr, sehr selten.
22 Oktober 2006
Schenken und beschenkt werden
Es gibt hier in Japan eine wirklich sehr ausgeprägte Schenkungskultur. Man schenkt zu allen möglichen Anlässen, oft in einem je nach Anlaß ungefähr feststehenden Wert. Die bei uns so wichtigen Weihnachts- und Geburtstagsgeschenke sind hier noch nicht sehr verbreitet, dafür schenkt man z.B. eher zu Neujahr, und dann uns manchmal merkwürdig cheinende Dinge, wie eine schön verpackte Jahresration Waschpulver, einen Geschenkkarton mit 50 kleinen Fruchtsaftdosen oder eine Packung mit fünf 200g-Portionen löslichen Kaffees verschiedener Geschmacksrichtungen. Alles ist möglich, nur schön verpackt muß es sein.
Ein Geschenk verlangt ein Gegengeschenk, eine Einladung verlangt ein Gastgeschenk, eine Reise ein Mitbringsel.
Vor allem letztere, Omiyage genannt, die man der Familie, Freunden und Arbeitskollegen mitbringen sollte, sind die Grundlage für eine riesige Industrie in Japan. Kein Ausflugspunkt, sei er noch so klein, an dem sich nicht palettenweise schön eingepackte lokaltypische Omiyage stapeln. Kein Japaner, der davon nicht mindestens ein halbes Dutzend kauft, denn es gehört sich halt, etwas mitzubringen. Meist bestehen die Omiyage aus lokalen Süßigkeiten und sonstigen Spezialitäten (salziges Gebäck, eingelegte Gemüse, allerhand getrockneter Fisch, lokale Nudelpezialitäten und allerlei mehr). Die Süßigkeiten sehen dabei stets wunderbar aus, wie Früchte oder Blumen, schmecken aber fast alle gleich, nach den fast immer gleichen Zutaten Zucker, Reismehl und süße Bohnenpaste.
An großen Flughäfen oder Bahnhöfen gipfelt dieser Mitbringselzwang dann in ganzen Hallen voller fertig verpackter Geschenke, wo man dann in letzter Minute noch sein Geschenksortiment vervollständigen kann, damit nur ja keiner der Lieben zu Hause zu kurz kommt.
Bequemerweise kann man die Omiyage sogar überall per Paketzustellservice direkt versenden lassen, ohne sie selbst schleppen zu müssen. Und sehr praktisch sind auch Kataloge, in denen Mitbringsel aus der ganzen Welt zu ordern sind: Schokolade aus Belgien und der Schweiz, Würstchen und Messer aus Deuschland, italienische Pasta, französischer Wein, ja sogar afrikanische Holztierfiguren; so soll man seine Auslandsreise unbeschwert genießen - wobei die Preise natürlich um ein Mehrfaches höher sind als wenn man die Sachen direkt in Europa im Laden kauft. Aber erstens kennen die Japaner die europäischen Originalpreise ja nicht, und zweitens ist man hier grundätzlich bereiter als anderswo, sich Dienstleitung etwas kosten zu lassen.
Sehr nett und manchmal sehr kurios finde ich die Schenkungsgewohnheiten, die in unserer unmittelbaren Nachbarschaft herrschen (man erinnere sich: das sind vor allem vier andere Familien mit Kindern, die in den uns unmittelbar benachbarten Häusern wohnen und mit denen wir recht viel zu tun haben).
Es fängt damit an, daß man als Neueinzieher die Runde macht, sich vorstellt und ein Geschenk überreicht, meist was kleines für den Haushalt, hübsche Handtücher oder so etwas. Das ist ja noch nicht Besonderes.
Inzwischen muß ich aber manchmal regelrecht Buch führen, um keine Gegengeschenke zu vergessen. Das sieht dann so aus:
Die Großmutter der einen Nachbarin hat einen großen Garten und schickt per Post immer mal wieder große Mengen frischen Gemüses, das dann zum Teil an uns Nachbarn weiterverschenkt wird. Im Winter sind das manchmal auch zuckersüße getrocknete Kakis. Manchmal gibt's auch ein Kilo Kartoffeln, weil wir als Deutsche ja Kartoffelesser sind. Ich schenke dann frisch gebackene Kekse zurück.
Der Mann einer anderen Nachbarin arbeitet in der Lebensmittelindustrie, und weil sie weiß, daß ich viel backe, schenkt sie mir regelmäßig Butter, gemahlene Mandeln (hier sehr teuer) und kiloweise Blockschokolade. Klar, da ich den Blitzschokoladekuchen zurückschenke. Neulich hatte sie dann selbst ein neues Muffinsrezept ausprobiert, und am Sonntagmorgen um halb neun ihre kleine Tochter mit einem ganzen Tablett voll davon herübergeschickt - noch warm!
Die Nachbarin direkt gegenüber kocht gerne, und bringt mir immer einen Extratopf herüber, wenn sie etwas gemacht hat, von dem sie denkt, daß ich es mag. Neulich hat sie sich sogar extra ein Rezept für Tofuhamburger für mich ausgedacht und es mir vorgeführt, weil sie weiß, daß ich kein Fleisch mag. Ich schenke wiederum Kuchen und Muffins in allen Variationen zurück, oder auch Obst.
Und die Nachbarin neben uns brachte neulich drei wunderschöne Kalligraphien, denn sie hatte gehört, daß ich mich mit Pinsel und Tusche an den Kanji versuche, und ihre Schwester ist Kalligraphielehrerin. Ihr habe ich dann Pralinen aus Europa mitgebracht. Und so weiter und so fort.
Thomas verdreht dabei regelmäßig die Augen zum Himmel - er hat's ja nicht so mit diesem ganzen Sozialgefüge und den daraus resultierenden Verpflichtungen. Ich finde das Ganze aber sehr nett - und sage niemand, die Japaner seien nicht freundlich zu Ausländern!
Ein Geschenk verlangt ein Gegengeschenk, eine Einladung verlangt ein Gastgeschenk, eine Reise ein Mitbringsel.
Vor allem letztere, Omiyage genannt, die man der Familie, Freunden und Arbeitskollegen mitbringen sollte, sind die Grundlage für eine riesige Industrie in Japan. Kein Ausflugspunkt, sei er noch so klein, an dem sich nicht palettenweise schön eingepackte lokaltypische Omiyage stapeln. Kein Japaner, der davon nicht mindestens ein halbes Dutzend kauft, denn es gehört sich halt, etwas mitzubringen. Meist bestehen die Omiyage aus lokalen Süßigkeiten und sonstigen Spezialitäten (salziges Gebäck, eingelegte Gemüse, allerhand getrockneter Fisch, lokale Nudelpezialitäten und allerlei mehr). Die Süßigkeiten sehen dabei stets wunderbar aus, wie Früchte oder Blumen, schmecken aber fast alle gleich, nach den fast immer gleichen Zutaten Zucker, Reismehl und süße Bohnenpaste.
An großen Flughäfen oder Bahnhöfen gipfelt dieser Mitbringselzwang dann in ganzen Hallen voller fertig verpackter Geschenke, wo man dann in letzter Minute noch sein Geschenksortiment vervollständigen kann, damit nur ja keiner der Lieben zu Hause zu kurz kommt.
Bequemerweise kann man die Omiyage sogar überall per Paketzustellservice direkt versenden lassen, ohne sie selbst schleppen zu müssen. Und sehr praktisch sind auch Kataloge, in denen Mitbringsel aus der ganzen Welt zu ordern sind: Schokolade aus Belgien und der Schweiz, Würstchen und Messer aus Deuschland, italienische Pasta, französischer Wein, ja sogar afrikanische Holztierfiguren; so soll man seine Auslandsreise unbeschwert genießen - wobei die Preise natürlich um ein Mehrfaches höher sind als wenn man die Sachen direkt in Europa im Laden kauft. Aber erstens kennen die Japaner die europäischen Originalpreise ja nicht, und zweitens ist man hier grundätzlich bereiter als anderswo, sich Dienstleitung etwas kosten zu lassen.
Sehr nett und manchmal sehr kurios finde ich die Schenkungsgewohnheiten, die in unserer unmittelbaren Nachbarschaft herrschen (man erinnere sich: das sind vor allem vier andere Familien mit Kindern, die in den uns unmittelbar benachbarten Häusern wohnen und mit denen wir recht viel zu tun haben).
Es fängt damit an, daß man als Neueinzieher die Runde macht, sich vorstellt und ein Geschenk überreicht, meist was kleines für den Haushalt, hübsche Handtücher oder so etwas. Das ist ja noch nicht Besonderes.
Inzwischen muß ich aber manchmal regelrecht Buch führen, um keine Gegengeschenke zu vergessen. Das sieht dann so aus:
Die Großmutter der einen Nachbarin hat einen großen Garten und schickt per Post immer mal wieder große Mengen frischen Gemüses, das dann zum Teil an uns Nachbarn weiterverschenkt wird. Im Winter sind das manchmal auch zuckersüße getrocknete Kakis. Manchmal gibt's auch ein Kilo Kartoffeln, weil wir als Deutsche ja Kartoffelesser sind. Ich schenke dann frisch gebackene Kekse zurück.
Der Mann einer anderen Nachbarin arbeitet in der Lebensmittelindustrie, und weil sie weiß, daß ich viel backe, schenkt sie mir regelmäßig Butter, gemahlene Mandeln (hier sehr teuer) und kiloweise Blockschokolade. Klar, da ich den Blitzschokoladekuchen zurückschenke. Neulich hatte sie dann selbst ein neues Muffinsrezept ausprobiert, und am Sonntagmorgen um halb neun ihre kleine Tochter mit einem ganzen Tablett voll davon herübergeschickt - noch warm!
Die Nachbarin direkt gegenüber kocht gerne, und bringt mir immer einen Extratopf herüber, wenn sie etwas gemacht hat, von dem sie denkt, daß ich es mag. Neulich hat sie sich sogar extra ein Rezept für Tofuhamburger für mich ausgedacht und es mir vorgeführt, weil sie weiß, daß ich kein Fleisch mag. Ich schenke wiederum Kuchen und Muffins in allen Variationen zurück, oder auch Obst.
Und die Nachbarin neben uns brachte neulich drei wunderschöne Kalligraphien, denn sie hatte gehört, daß ich mich mit Pinsel und Tusche an den Kanji versuche, und ihre Schwester ist Kalligraphielehrerin. Ihr habe ich dann Pralinen aus Europa mitgebracht. Und so weiter und so fort.
Thomas verdreht dabei regelmäßig die Augen zum Himmel - er hat's ja nicht so mit diesem ganzen Sozialgefüge und den daraus resultierenden Verpflichtungen. Ich finde das Ganze aber sehr nett - und sage niemand, die Japaner seien nicht freundlich zu Ausländern!
19 Oktober 2006
Grausame Natur
Die letzten Wochen haben wir voll Spannung das Wachsen und Gedeihen einer dicken grünen Raupe in unserem "Garten" verfolgt - was würde sie wohl für ein Schmetterling werden? Würde sie es überhaupt noch schaffen vor dem Winter??
Aber dann kam SIE: Mantis religiosa, die Gottesanbeterin. Die fette Raupe hatte keine Chance. Auf dem großen Bild wand sie sich noch:
Vollgefressen und faul:
Und schon wieder auf der Jagd. Aber der Käfer kam davon.
Aber dann kam SIE: Mantis religiosa, die Gottesanbeterin. Die fette Raupe hatte keine Chance. Auf dem großen Bild wand sie sich noch:
Hier nicht mehr. Und dann wurde es unappetitlich.
Vollgefressen und faul:
Und schon wieder auf der Jagd. Aber der Käfer kam davon.
18 Oktober 2006
Ländliche Zugverspätung
Japanische Züge sind ja bekanntlich immer pünktlich. Außer in ganz seltenen Ausnahmefällen:
Unsere beiden Gäste haben heute eine Tagestour in die alte Samuraistadt Kakunodate gemacht. Kurz vor der angekündigten Rückkehrzeit riefen sie an, sie würden eine Stunde später kommen, der Zug habe einen Unfall gehabt:
In dieser ländlichen Gegend war ihnen doch tatsächlich ein Bär vor die Lokomotive gelaufen!
Unsere beiden Gäste haben heute eine Tagestour in die alte Samuraistadt Kakunodate gemacht. Kurz vor der angekündigten Rückkehrzeit riefen sie an, sie würden eine Stunde später kommen, der Zug habe einen Unfall gehabt:
In dieser ländlichen Gegend war ihnen doch tatsächlich ein Bär vor die Lokomotive gelaufen!
17 Oktober 2006
Die Kühlschrankpolizei
Neulich stand eine Dame in einem strengen, uniformähnlichen Kostüm vor der Tür, begleitet von einem Assistenten im dunklen Anzug. Die beiden gaben höflich an, sie kämen von der Stadtverwaltung und müßten Kühlschränke und Tiefkühler kontrollieren. In Japan wundert mich ja gar nichts mehr, so bat ich sie herein. Nach einigem Wühlen förderten sie im Tiefkühlfach eine Banane zutage (die ist da drin, weil das schnellste Eisrezept der Welt so geht: tiefgefrorene Früchte mit Sahne und in wenig Zucker pürieren, und sofort hat man das cremigste, frischeste, leckerste Fruchteis, das man sich vorstellen kann): Die sei ja schon recht braun, das ginge nicht, die müsse entsorgt werden. Wie gesagt, mich wundert hier nichts mehr, so warf ich die Banane in den Müll, geleitete die beiden zur Tür, man verabschiedete sich höflich.
Wer hat's gemerkt?
Diese Geschichte stimmt natürlich nicht, ich habe sie nur geträumt. Vermutlich deshalb, weil ich den Freunden aus Frankfurt, die diese Woche hier zu Besuch sind, erzählt habe, wie ich einmal am Recyclingmülltag von einem der beaufsichtigenden Herren wegen einer nur mittelgut ausgespülten Plastiktüte im Plastikmüll gerügt worden war. Da ist dann auch die Kühlschrankpolizei nicht mehr weit.
PS: Geträumt war natürlich leider auch, daß ich mich mit den beiden in fließendem Japanisch verständigte.
Wer hat's gemerkt?
Diese Geschichte stimmt natürlich nicht, ich habe sie nur geträumt. Vermutlich deshalb, weil ich den Freunden aus Frankfurt, die diese Woche hier zu Besuch sind, erzählt habe, wie ich einmal am Recyclingmülltag von einem der beaufsichtigenden Herren wegen einer nur mittelgut ausgespülten Plastiktüte im Plastikmüll gerügt worden war. Da ist dann auch die Kühlschrankpolizei nicht mehr weit.
PS: Geträumt war natürlich leider auch, daß ich mich mit den beiden in fließendem Japanisch verständigte.
13 Oktober 2006
Muß man davor wirklich warnen?
Wer kommt schon auf die Idee, direkt unter der Eisenbahnstromleitung zu angeln? Oder sind die Japaner jetzt schon so weit wie die Amis, daß man damit rechnen muß, daß sie alles tun, wovor sie nicht ausdrücklich gewarnt werden??
Neben dem Bahnübergang, wo ich dieses Foto gemacht habe, fließt tatsächlich ein kleines Flüßchen vorbei; aber dank dieses Schildes ist dort bisher noch nichts passiert!
Neben dem Bahnübergang, wo ich dieses Foto gemacht habe, fließt tatsächlich ein kleines Flüßchen vorbei; aber dank dieses Schildes ist dort bisher noch nichts passiert!
12 Oktober 2006
Sporttag
Heute morgen war der alljährliche Sporttag (undokai) aller Babycircles von Kitakami.
Ein Babycircle ist so etwas wie eine Krabbelgruppe, zwangloses Spielen für Kinder von 0 bis ca. drei Jahren (danach gehen sie dann in den Kindergarten), dazu allerlei Aktivitäten wie Geburtstagsfeiern, gelegentliche Ausflüge, und eben dieser generalstabsmäßig organisierte jährliche "Sport"tag (den Sport treiben dabei eigentlich eher die Mütter).
Zu Beginn versammelten sich alle Gruppen in einer ordentlichen Reihe an den Schildchen mit ihrem Namen, als Begrüßungszeremonie (bei wirklich jeder Veranstaltung in Japan gibt es eine, sowie eine Schlußzeremonie, seien sie noch so kurz, die richtige Form muß gewahrt sein!) gab es dann ein oder zwei kurze Ansprachen, eine Vorstellung der Gruppen und ein Tanz für alle, der von zwei engagierten Damen auf der Bühne vorgetanzt wurde.
Der erste Wettkampf war ein spannendes Wettkrabbeln; die Kleinsten gaben ihr Bestes, die Eltern (darunter sogar ein Vater) waren begeistert - durch die hohe Dynamik ist das Bild leider etwas unscharf geworden.
Dann gab's den ersten Durchgang für die Größeren:
Bis zu den (selbstverständlich handgebastelten, wie auch die ganze Dekoration) Stirnbändern rennen, eines aufsetzen, in eine der von den Bastelbeauftragten jeder Gruppe handgeklebten Kisten steigen und sich von der Mutter ins Ziel ziehen lassen.
In der Art ging es weiter: (handgebastelte) Fähnchen nach Farben aufsammeln, Bällchen um die Wette werfen und dergleichen mehr. Dann noch zwei Abschlußtänze, zwei Abschlußansprachen, Verteilung eines kleinen Snackpakets und zuletzt die Ausgabe von sehr aufwendigen, aus alten Milchkartons gebastelten "Medaillen". Dann versammelte man sich zum obligatorischen Gruppenfoto unter dem Plakat seiner eigenen Gruppe, und das war's dann.
Die Kinder wollten jetzt einfach nur noch abhängen:
Ich muß gestehen, wie schon letztes Jahr kann ich mich auch jetzt noch nicht so ganz für diese Veranstaltung begeistern. Die meisten Kinder sind einfach zu klein, um irgendwas zu begreifen - und dafür, daß man als Eltern wirklich Spaß daran hätte, sind die Spielchen ein bißchen zu simpel. Den ungeheuren Bastelaufwand, der für diesen Anlaß betrieben wird, bewundere ich aber uneingeschränkt - solange ich dabei nicht mitmachen muß. Ansonsten habe ich den - vielleicht subjektiven - Eindruck, daß es hierzulande üblich ist, sehr früh eine Wettbewerbskomponente in alle möglichen Aktivitäten einzubringen, ob beim Babyschwimmen, Chorsingen oder eben in der Krabbelgruppe - so wachsen die Kleinen gleich in dieses Denken rein, und geben von Anfang an ihr Bestes, wie es dann ja mit zunehmend Alter immer mehr von ihnen verlangt wird.
Ein Babycircle ist so etwas wie eine Krabbelgruppe, zwangloses Spielen für Kinder von 0 bis ca. drei Jahren (danach gehen sie dann in den Kindergarten), dazu allerlei Aktivitäten wie Geburtstagsfeiern, gelegentliche Ausflüge, und eben dieser generalstabsmäßig organisierte jährliche "Sport"tag (den Sport treiben dabei eigentlich eher die Mütter).
Zu Beginn versammelten sich alle Gruppen in einer ordentlichen Reihe an den Schildchen mit ihrem Namen, als Begrüßungszeremonie (bei wirklich jeder Veranstaltung in Japan gibt es eine, sowie eine Schlußzeremonie, seien sie noch so kurz, die richtige Form muß gewahrt sein!) gab es dann ein oder zwei kurze Ansprachen, eine Vorstellung der Gruppen und ein Tanz für alle, der von zwei engagierten Damen auf der Bühne vorgetanzt wurde.
Der erste Wettkampf war ein spannendes Wettkrabbeln; die Kleinsten gaben ihr Bestes, die Eltern (darunter sogar ein Vater) waren begeistert - durch die hohe Dynamik ist das Bild leider etwas unscharf geworden.
Dann gab's den ersten Durchgang für die Größeren:
Bis zu den (selbstverständlich handgebastelten, wie auch die ganze Dekoration) Stirnbändern rennen, eines aufsetzen, in eine der von den Bastelbeauftragten jeder Gruppe handgeklebten Kisten steigen und sich von der Mutter ins Ziel ziehen lassen.
In der Art ging es weiter: (handgebastelte) Fähnchen nach Farben aufsammeln, Bällchen um die Wette werfen und dergleichen mehr. Dann noch zwei Abschlußtänze, zwei Abschlußansprachen, Verteilung eines kleinen Snackpakets und zuletzt die Ausgabe von sehr aufwendigen, aus alten Milchkartons gebastelten "Medaillen". Dann versammelte man sich zum obligatorischen Gruppenfoto unter dem Plakat seiner eigenen Gruppe, und das war's dann.
Die Kinder wollten jetzt einfach nur noch abhängen:
Ich muß gestehen, wie schon letztes Jahr kann ich mich auch jetzt noch nicht so ganz für diese Veranstaltung begeistern. Die meisten Kinder sind einfach zu klein, um irgendwas zu begreifen - und dafür, daß man als Eltern wirklich Spaß daran hätte, sind die Spielchen ein bißchen zu simpel. Den ungeheuren Bastelaufwand, der für diesen Anlaß betrieben wird, bewundere ich aber uneingeschränkt - solange ich dabei nicht mitmachen muß. Ansonsten habe ich den - vielleicht subjektiven - Eindruck, daß es hierzulande üblich ist, sehr früh eine Wettbewerbskomponente in alle möglichen Aktivitäten einzubringen, ob beim Babyschwimmen, Chorsingen oder eben in der Krabbelgruppe - so wachsen die Kleinen gleich in dieses Denken rein, und geben von Anfang an ihr Bestes, wie es dann ja mit zunehmend Alter immer mehr von ihnen verlangt wird.
11 Oktober 2006
Baby's got blue eyes
Als könne er kein Wässerchen trüben!
Leider will er diese hübschen blauen Augen abends einfach nicht zumachen - man könnte ja was verpassen!, - und so dauert es manchmal geschlagene anderthalb Stunden, bis er endlich einschläft, und für uns der Abend beginnt.
Viel Abend ist da oft nicht mehr übrig.
Leider will er diese hübschen blauen Augen abends einfach nicht zumachen - man könnte ja was verpassen!, - und so dauert es manchmal geschlagene anderthalb Stunden, bis er endlich einschläft, und für uns der Abend beginnt.
Viel Abend ist da oft nicht mehr übrig.
10 Oktober 2006
Brrrr
Seit dem Durchzug des ersten richtigen Herbststurms am letzten Wochenende, mit peitschendem Regen den ganzen Tag und Windgeschwindigkeiten von fast 150 km/h in Iwate, heizen wir wieder. 17°C im Wohnzimmer sind auf Dauer einfach zu kalt.
Als wir ankamen, fanden wir das hiesige Heizsystem ja ziemlich primitiv, mit den Kerosinöfchen, die im besten Fal ihre Brennluft durch ein Rohr von draußen kriegen und auch ihre Abgase nach draußen pusten, und die gespeist werden von in Kanistern aus dem Baumarkt heimtransportiertem Kerosin. Aber man muß sagen, sie heizen schnell, und sie können ja auch nichts dafür, daß die Häuser so schlecht isoliert und kaum richtig warm zu kriegen sind.
Und wenn man den Energieverbrauch ausrechnet, so ist der mit ca. 100l Kerosin im Monat (für drei Öfen), und das dann für vielleicht viereinhalb Monate, gar nicht so übermäßig groß, verglichen mit dem, was ein zentralgeheiztes Einfamilienhaus in Deutschland an Heizöl schluckt. Na ja, es ist dann auch nicht so mollig warm wie dort, ich geb's ja zu.
Als wir ankamen, fanden wir das hiesige Heizsystem ja ziemlich primitiv, mit den Kerosinöfchen, die im besten Fal ihre Brennluft durch ein Rohr von draußen kriegen und auch ihre Abgase nach draußen pusten, und die gespeist werden von in Kanistern aus dem Baumarkt heimtransportiertem Kerosin. Aber man muß sagen, sie heizen schnell, und sie können ja auch nichts dafür, daß die Häuser so schlecht isoliert und kaum richtig warm zu kriegen sind.
Und wenn man den Energieverbrauch ausrechnet, so ist der mit ca. 100l Kerosin im Monat (für drei Öfen), und das dann für vielleicht viereinhalb Monate, gar nicht so übermäßig groß, verglichen mit dem, was ein zentralgeheiztes Einfamilienhaus in Deutschland an Heizöl schluckt. Na ja, es ist dann auch nicht so mollig warm wie dort, ich geb's ja zu.
06 Oktober 2006
Gestern
Jakob hilft mit seinem Bagger auf der benachbarten Baustelle:
Sonstige Sightseeingaktivitäten
Massagesessel testen:
Besuch des originalgetreu rekonstruierten Herrscherhofes der Fujiwara-Familie in Esashi:
natürlich unter Wahrnehmung aller Gelegenheiten zum organisierten Andenkenphotomachen, eine alberner als die andere:
Thomas und mein Vater wirken hier als japanische Herrscher nur mittelecht :
Karpfen füttern, daß die Schlammbrühe nur so spritzte:
Eisessen:
alte Bauernhäuser besichtigen:
Stocherkahn fahren in der überaus malerischen Geibikei-Schlucht bei Ichinoseki, mit einem sehr humorigen Bootsführer, der auf dem Rückweg melancholische Bootsführerlieder sang:
Das sehr schöne Maskenmuseum von Kitakami besichtigen, das wir bisher zu Unrecht links liegenliessen:
der Reisernte zuschauen:
berühmte Tempel besuchen (hier der Chusonji-Tempelkomplex in Hiraizumi):
am halbleeren Stausee idyllisch picknicken:
lecker essen:
große Tiere besuchen:
die letzten Herbstlibellen beobachten:
und natürlich heiß (Onsen) und kalt (Pazifik) baden:
Und das alles inclusive der vorherigen Dreitagestour innerhalb von neuen Tagen, Mannomann.
Trotz meiner Warnungen wegen der hohen Wellen (hier nicht im Bild) bestand mein Vater auf einem Bad im Meer und verlor so bei der ersten Riesenwelle, die ihn überspülte, zum zweiten Mal eine Brille an den Pazifik, trotz Befestigungskordel. Wegen seiner sehr starken Kurzsichtigkeit und mangels Ersatzbrille schien schon die Heimreise am nächsten Tag gefährdet, aber innerhalb nicht mal einer Stunde hatte ein sehr zuvorkommender Optiker in Kitakami einen wirklich hochwertigen Ersatz zusammengebaut, und 20% Preisnachlaß gab's noch dazu. Service eben!
Besuch des originalgetreu rekonstruierten Herrscherhofes der Fujiwara-Familie in Esashi:
natürlich unter Wahrnehmung aller Gelegenheiten zum organisierten Andenkenphotomachen, eine alberner als die andere:
Thomas und mein Vater wirken hier als japanische Herrscher nur mittelecht :
Karpfen füttern, daß die Schlammbrühe nur so spritzte:
Eisessen:
alte Bauernhäuser besichtigen:
Stocherkahn fahren in der überaus malerischen Geibikei-Schlucht bei Ichinoseki, mit einem sehr humorigen Bootsführer, der auf dem Rückweg melancholische Bootsführerlieder sang:
Das sehr schöne Maskenmuseum von Kitakami besichtigen, das wir bisher zu Unrecht links liegenliessen:
der Reisernte zuschauen:
berühmte Tempel besuchen (hier der Chusonji-Tempelkomplex in Hiraizumi):
am halbleeren Stausee idyllisch picknicken:
lecker essen:
große Tiere besuchen:
die letzten Herbstlibellen beobachten:
und natürlich heiß (Onsen) und kalt (Pazifik) baden:
Und das alles inclusive der vorherigen Dreitagestour innerhalb von neuen Tagen, Mannomann.
Trotz meiner Warnungen wegen der hohen Wellen (hier nicht im Bild) bestand mein Vater auf einem Bad im Meer und verlor so bei der ersten Riesenwelle, die ihn überspülte, zum zweiten Mal eine Brille an den Pazifik, trotz Befestigungskordel. Wegen seiner sehr starken Kurzsichtigkeit und mangels Ersatzbrille schien schon die Heimreise am nächsten Tag gefährdet, aber innerhalb nicht mal einer Stunde hatte ein sehr zuvorkommender Optiker in Kitakami einen wirklich hochwertigen Ersatz zusammengebaut, und 20% Preisnachlaß gab's noch dazu. Service eben!