15 Dezember 2006
Spätzle auf Japanisch (shupettsule)
Am letzten Samstag war das langgeplante Kochevent in Esashi, veranstaltet von der dortigen internationalen Vereinigung. Es ging darum, deutsche Hausmannskost vorzustellen, zum Mitkochen für interessierte Bürger aus Esashi.
Ich hatte mich für ein Rindfleisch-Gemüse-Gulasch entschieden - obwohl Gulasch ja eigentlich ungarisch ist, ist es doch in Deutschland hinreichend populär, um es in einem solchen Rahmen mit gutem Gewissen vorzustellen. Außerdem wollte ich unbedingt Spätzle machen, handgeschabt natürlich, und dazu mußte das Hauptgericht ja passen. Ein Braten wäre zu umständlich gewesen (so große Fleischstücke kann man hier, wenn überhaupt, nur auf Bestellung kaufen), und hätte zu lange gedauert.
Als Vorspeise hatte ich Flädlesuppe geplant, und als Nachtisch ein sensationelles Blitzeis (tiefgefrorene Früchte kurz antauen lassen und mit Sahne und Zucker pürieren, sofort servieren) .
Um zehn Uhr sollte es anfangen, um neun waren wir nach Esashi bestellt, Thomas und Jakob waren auch mit von der Partie, und dann noch unsere Freundin Frau Terai, die insgesamt länger als ich in Deutschland gelebt hat (ich weiß nicht, was ich getan hätte ohne sie, mein Japanisch ist doch immer noch sehr beschränkt, und oft war an mehreren Tischen gleichzeitig etwas zu erklären und zu zeigen).
Die Räumlichkeiten, in denen das Ganze stattfinden sollte, waren eine große, hervorragend ausgestattete Lehrküche in einem neuen kommunalen Bürgerzentrum. Bei der Ankunft erfuhr ich als erstes, daß mein Menü leicht abgeändert worden war - das Eis war durch einen Schokoladenkuchen ersetzt worden, den ich vor ein paar Wochen einmal samt Rezept der Organisatorin serviert hatte, und die Flädlesuppe ganz gestrichen - auch recht, vielleicht wäre es zeitlich sogar etwas knapp geworden mit der Zubereitung; aber sie hätten ja vorher mal kurz Bescheid sagen können.
Um zehn waren dann etwas mehr als zwanzig Damen und zwei Herren da, und nach ein paar begrüßenden Worten durch den Vorsitzenden des Vereins ging es los.
Da wurde sehr akkurat geschnippelt und gebrutzelt, es waren allesamt wirklich gestandene und routinierte Hausfrauen: Ich hätte von jeder einzelnen von ihnen eine Menge lernen können - und nun sprachen sie mich alle respektvoll mit "Julia-sensei" (sensei heißt Lehrer), kam mir irgendwie verkehrt herum vor! Natürlich lief dann auch alles glatt, bis auf einen zu flüssigen Spätzleteig hier und vergessenes Backpulver im schon backenden Kuchen da, beides konnte aber noch repariert werden.
Und besonders schön war das Spätzleschaben, meiner Großmutter selig wäre das Herz aufgegangen! Bei der Gelegenheit habe ich gelernt, daß es ein traditionelles japanisches Eiernudelgericht gibt, bei dem die Teigstückchen mit der Hand ins kochende Wasser gezupft werden, ganz ähnlich wie Spätzle also.
Jakob hätte eigentlich mit Thomas draußen spielen sollen, wollte aber dann unbedingt mitmachen; er ging von Arm zu Arm und es fand sich immer eine bereitwillige Spielkameradin.
Japanische Veranstaltungen sind ja zeitlich immer sehr präzise geplant, unsere war von 10 bis halb zwei angesetzt: 10 - 12 kochen, dann essen und aufräumen. Das hielten wir auch ziemlich genau ein, und es war auch noch genug Zeit für raffinierte Kuchenverzierungen und Andenkenphotos.
Kurz nach zwölf saßen alle am Tisch, es gab noch einmal ein paar Worte der Ansprache, diesmal auch von mir, und dann hieß es "Itadakimasu!", das japanische Äquivalent für "Guten Appetit", was übersetzt aber heißt "ich empfange".
Und der lokalen Zeitung war das Ganze sogar einen Artikel wert. So schnell kommt man hier in die Zeitung!
Ich hatte mich für ein Rindfleisch-Gemüse-Gulasch entschieden - obwohl Gulasch ja eigentlich ungarisch ist, ist es doch in Deutschland hinreichend populär, um es in einem solchen Rahmen mit gutem Gewissen vorzustellen. Außerdem wollte ich unbedingt Spätzle machen, handgeschabt natürlich, und dazu mußte das Hauptgericht ja passen. Ein Braten wäre zu umständlich gewesen (so große Fleischstücke kann man hier, wenn überhaupt, nur auf Bestellung kaufen), und hätte zu lange gedauert.
Als Vorspeise hatte ich Flädlesuppe geplant, und als Nachtisch ein sensationelles Blitzeis (tiefgefrorene Früchte kurz antauen lassen und mit Sahne und Zucker pürieren, sofort servieren) .
Um zehn Uhr sollte es anfangen, um neun waren wir nach Esashi bestellt, Thomas und Jakob waren auch mit von der Partie, und dann noch unsere Freundin Frau Terai, die insgesamt länger als ich in Deutschland gelebt hat (ich weiß nicht, was ich getan hätte ohne sie, mein Japanisch ist doch immer noch sehr beschränkt, und oft war an mehreren Tischen gleichzeitig etwas zu erklären und zu zeigen).
Die Räumlichkeiten, in denen das Ganze stattfinden sollte, waren eine große, hervorragend ausgestattete Lehrküche in einem neuen kommunalen Bürgerzentrum. Bei der Ankunft erfuhr ich als erstes, daß mein Menü leicht abgeändert worden war - das Eis war durch einen Schokoladenkuchen ersetzt worden, den ich vor ein paar Wochen einmal samt Rezept der Organisatorin serviert hatte, und die Flädlesuppe ganz gestrichen - auch recht, vielleicht wäre es zeitlich sogar etwas knapp geworden mit der Zubereitung; aber sie hätten ja vorher mal kurz Bescheid sagen können.
Um zehn waren dann etwas mehr als zwanzig Damen und zwei Herren da, und nach ein paar begrüßenden Worten durch den Vorsitzenden des Vereins ging es los.
Da wurde sehr akkurat geschnippelt und gebrutzelt, es waren allesamt wirklich gestandene und routinierte Hausfrauen: Ich hätte von jeder einzelnen von ihnen eine Menge lernen können - und nun sprachen sie mich alle respektvoll mit "Julia-sensei" (sensei heißt Lehrer), kam mir irgendwie verkehrt herum vor! Natürlich lief dann auch alles glatt, bis auf einen zu flüssigen Spätzleteig hier und vergessenes Backpulver im schon backenden Kuchen da, beides konnte aber noch repariert werden.
Und besonders schön war das Spätzleschaben, meiner Großmutter selig wäre das Herz aufgegangen! Bei der Gelegenheit habe ich gelernt, daß es ein traditionelles japanisches Eiernudelgericht gibt, bei dem die Teigstückchen mit der Hand ins kochende Wasser gezupft werden, ganz ähnlich wie Spätzle also.
Jakob hätte eigentlich mit Thomas draußen spielen sollen, wollte aber dann unbedingt mitmachen; er ging von Arm zu Arm und es fand sich immer eine bereitwillige Spielkameradin.
Japanische Veranstaltungen sind ja zeitlich immer sehr präzise geplant, unsere war von 10 bis halb zwei angesetzt: 10 - 12 kochen, dann essen und aufräumen. Das hielten wir auch ziemlich genau ein, und es war auch noch genug Zeit für raffinierte Kuchenverzierungen und Andenkenphotos.
Kurz nach zwölf saßen alle am Tisch, es gab noch einmal ein paar Worte der Ansprache, diesmal auch von mir, und dann hieß es "Itadakimasu!", das japanische Äquivalent für "Guten Appetit", was übersetzt aber heißt "ich empfange".
Und der lokalen Zeitung war das Ganze sogar einen Artikel wert. So schnell kommt man hier in die Zeitung!