17 November 2006

 

Kyoto (2.Teil)

Auf den Sonntag hatten wir uns besonders gefreut, denn schönes Wetter war angekündigt, und wir wollten den ganzen Tag zusammen durch Kyoto ziehen und den lauen Herbst genießen.
Von wegen. Eiskalter Wind pfiff uns in Gesicht, als wir das Hotel verließen, und der hörte den ganzen Tag nicht auf. Da gingen wir lieber erstmal frühstücken, im kuschelig warmen Starbucks um die Ecke - dort war es so kuschelig, daß die Dame am gelben Kleid am Nebentisch offensichtlich eingschlafen war.
Nach dem Frühstück versuchten wir im Hotel aus unserem mitgebrachten T-Shirt- und Blusenfundus - wir hatten halt gedacht, im Süden ist's warm! - eine für diesen kalten Tag taugliche Bekleidung zusammenzustellen, was nur unzureichend gelang (Thomas hat seine Erkältung immer noch nicht überwunden). Nur Jakob war schön warm eingepackt.
Als nächstes landeten wir dann in einem recht europäisch gestalteten Einkaufszentrum, in dem schon allerhand Weihnachtsdekoration angebracht war (wie inzwischen überhaupt in fast allen Läden hier). Stimmungsvoll untermalt wurde sie von den Housebeats, die ein ... - tja, wie nennt man das: coole Jungs, die auf kleinen Rädern Akrobatik betreiben ? - Kunstradturnier?? begleiteten. Jakob war fasziniert, jedes Mal, wenn wieder ein Rad und am besten der Fahrer gleich mit auf den Boden knallte, schrie er begeistert "Bammm!!".

Traditioneller japanisch ging's im zweiten Stock zu, mit einer Ikebana-Ausstellung. Von schlicht (oben Mitte) bis kitschig (oben rechts, besonders schön die Flasche Nahe-Wein) gab's hier alles zu sehen, was man mit Blumen machen kann. Viele Besucherinnen waren im Kimono gekommen, sehr schön. Überhaupt sind die Frauen in Kyoto ungewöhnlich elegant gekleidet, man kommt sich immer und überall völlig underdressed vor.

Als wir uns wieder in Kälte hinauswagten, kamen wir nicht sehr weit: völlig klar, daß wir an diesem Teesalon nicht vorbeigehen konnten, ohne ein paar der Torten aus der Auslage zu probieren.

Danach wanderten wir noch bis zum Abend ohne festes Ziel durch die Straßen von Gion und bis zu den Tempeln von Higashiyama. Aber leider waren dann die Akkus der Kamera leer, und so gibt's hier nur noch ein paar letzte Eindrücke, die sich leider nicht durch besonders hohe Qualität auszeichnen.

Typische Kyoter Stadthäuser, die recht schmal sind (die Steuer wurde nach der Länge der der Straße zugewandten Seite berechnet), aber dafür lang, wie man hier sieht:

Schöne Ecke in Gion:

Vornehmes Wohnhaus in Arashiyama:

Am Montag war ich dann den ganzen Tag auf dem Symposium, während Thomas und Jakob sich bei inzwischen wieder angenehmen Temperaturen im Botanischen Garten vergnügten und Frauenbekanntschaften machten.
Abends hatte ich dann noch einige Schreckminuten, denn am ausgemachten Treffpunkt am Bahnhof war niemand - ich war zwei Minuten zu spät, deshalb war Thomas schon zum Bahnsteig gegangen, wie ich zu meiner Erleichterung feststellte, als ich mich auch dahin durchgearbeitet hatte (um diese Zeit drängen sich in diesem Bahnhof unvorstellbar viele Menschen !), und ich kam gerade rechtzeitig zur Abfahrt unseres Shinkansen, puh.


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