28 Februar 2006

 

"Feld des heißen Wassers"

Dorthin haben wir am Wochenende einen Ausflug gemacht. Yuda heißt das Städtchen auf japanisch und liegt eine Autostunde westlich von KItakami in den Bergen. Und es ist wohl wirklich so, daß man in den Boden bohren kann, wo man will, überall findet man heißes Wasser. Entsprechend viele Onsen gibt es, z.B. einen ganz berühmten in dem kleinen Bahnhof von Hotto-Yuda, den ersten Bahnhofs-Onsen in Japan.

Per Anzeigetafel werden die Abfahrtszeiten der Züge bekanntgegeben, so daß man seinen nicht verpaßt, wenn man im heißen Wasser liegt.

















Auch ein berühmtes Onsen mit heißem Sand gibt es, da wird man bis zum Hals eingegraben. Dort waren wir aber nicht, sondern in einem kleinen Bad außerhalb der Stadt - wie klein das Becken selbst war, sah man leider erst beim Reinkommen, kaum größer als eine Badewanne nämlich. Da saß ich dann Knie an Knie mit Jakob und vier anderen Damen. Das Wasser war sehr heiß, 45°C, entspannen tut man sich da erst hinterher - Jakob z.B., in dem er er hinterher auf dem Parkplatz fröhliche Runden dreht.



All das heiße Wasser nutzt den Leuten im Winter aber auch nix, die Stadt war - auch jetzt noch - meterhoch zugeschneit. Deshalb ist sogar bei vielen Häusern das Erdgeschoß aus Beton, damit es nicht einfach weggedrückt wird.


Beängstigend, oder? Was müssen diese Leute sich auf den Frühling freuen!

Dank des ganzen Schnees kamen wir aber dann noch in den Genuß eines Spektakels, das vor allem Jakob sehr beeindruckt hat: Mehrere große gelbe Lastwagen ("Bbbaggger!") waren nämlich den ganzen Nachmittag über in großer Eile unterwegs, um den im Stadtzentrum angesammelten Schnee einen steilen Abhang donnernd in den Fluß zu kippen.

Dort treibt er dann seinem Ende entgegen und sieht aus wie grauer Streuselkuchen.

Trotzdem waren wir abends froh, wieder zuhause in Kitakami zu sein, wo der Restschnee schon auf lumpige zwanzig Zentimeter zusammengesackt ist und die Luft schon fast nach Frühling riecht.


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