26 Dezember 2006

 

Da bleibt einem der Christstollen im Halse stecken

Habe gerade gelesen, daß hier in Japan gestern vier zum Tode Verurteilte hingerichtet wurden. Und zwar durch den Strang. Ich wußte zwar, daß die Todesstrafe hier noch nicht abgeschafft ist, hatte aber irgendwie im Kopf, daß ihr Vollzug derzeit suspendiert ist (vielleicht auch eine Art Wunschdenken). Umso schockierender diese Nachricht.
In den Medien wurde nur die Vollstreckung der Urteile kurz berichtet, ansonsten aber nicht weiter darüber diskutiert. In der Öffentlichkeit ist das auch kein Thema, da die meistenJapaner dafür sind - womit die Regierung auch die Beibehaltung der Todesstrafe rechtfertigt. Dabei wissen viele Japaner wenig über die extrem harten Haftbedingungen, Vollstreckungsweise und die in der Vergangenheit aufgetretenen Fälle, in denen Verurteilte doch noch ihre Unschuld beweisen konnten. Die Verurteilten leben im Schnitt etwa siebeneinhalb Jahre in völliger Isolation, bevor sie exekutiert werden, in der ständigen Gewißheit, daß jeder Morgen ihr letzter sein könnte. Und ihre Familien erfahren erst aus der Presse von der Hinrichtung.
Mehr Informationen hier, bei amnesty international und in diesem Artikel aus der Süddeutschen Zeitung. Und hier eine Liste der derzeit in Japan zu Tode Verurteilten (leider nur auf japanisch).

Comments:
Ich wußte bis jetzt auch nicht, daß Japan noch die Todesstrafe praktiziert und viele Japaner damit einverstanden sind. Schlimm auch die Berichte über die Gefängnisse. Da schüttelt's mich. Brigitte
 
Ich wußte bis jetzt auch nicht, daß Japan noch die Todesstrafe praktiziert und viele Japaner damit einverstanden sind. Schlimm auch die Berichte über die Gefängnisse. Da schüttelt's mich. Brigitte
 
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