15 August 2006

 

Natsumatsuri

Jetzt muß ich doch endlich mal vom vorletzten Wochenende berichten,
an dem meine für eine Woche hier weilenden Freundinnen Patricia und Petra (hier beim Karaoke; klar, daß ich mit ihnen das volle Sightseeing- und Aktionsprogramm durchgezogen habe!) das Glück hatten, ein echtes japanisches Sommerfestival (natsu = Sommer, matsuri = Festival) mitzuerleben. Diese Festivals finden hier derzeit überall statt und sind ein echter Augenschmaus.


Sie bestehen aus allerhand Umzügen durch die Stadt, unzähligen Darbietungen überwiegend traditionellen Tanzes der lokalen Masken-, Tanz- und Trommelgruppen (rechts im Kulturzentrum der Stadt, etwas unscharf, pardon!) und einem riesigen Abschlußfeuerwerk.

Der eine der großen Umzüge wurde gebildet von Dutzenden Tanzgruppen aller möglichen Betriebe, Freizeitvereine, Behörden usw. Alle tanzten den gleich Tanz (vorher eingeübt, aber an der Synchronität hätte man meist noch etwas feilen können) zur stets gleichen traditionellen Musik, mit der die ganze Route beschallt wurde; ein echter Ohrwurm war das. Thomas' Institut war auch dabei, und Thomas natürlich auch, in Yukata und mit allem Drum und Dran. Und obwohl Schlagzeuger ja eigentlich nicht tanzen, sieht es ganz so aus, als hätte er zumindest zeitweise Spaß gehabt, seht selbst:

Die Gruppe rechts war auch gut. Ein Rätsel ist mir, warum der Herr in Gelb so traurig schaut, an so einem schönen bunten Sommerabend.
Halb Kitakami war auf der Gass' - zumindest aber die Familien und Freunde all derer, die mittanzten (das macht dann bestimmt halb Kitakami!). Hier links wird der mittanzende Großvater gefilmt.
Und natürlich gab es entlang der Umzugsmeile keinen Meter Bordstein, an dem nicht alle Arten von Essen und Getränken angeboten worden wären - das wichtigste bei fast allen Festen ist in Japan schließlich das Essen. Interessant war auch das Eis, das hier verkauft wird und das genau das gleiche wie in Afrika ist: Geschabtes Wassereis, getränkt mit Fruchtsirup. Jakob hat von einem Unbekannten seinen ersten Brathähnchenspieß geschenkt bekommen, den er wie ein Raubtier verschlungen hat.
Am nächsten Abend ging es mit einem noch größeren Umzug weiter, bei dem Folkloretanzgruppen der für die Region typischen Figuren auftreten - zu Dutzenden, und zwar nicht nur von hier, nein, sie kommen sogar aus Sapporo und Tokyo!

Das hier ist der Oni-kembai aus Kitakami, eine Art Dämon;

Und hier ist Shishi Odori, der Tanz des Hirsches. Sehr wilde Hirsche, wirklich eindrucksvoll! Hier und hier sieht man sie nochmal besser und erfährt mehr dazu.


Nur ihr Anführer hätte sich auch ein bißchen verkleiden sollen, finde ich.

Und es gab noch jede Menge mehr (Bilder zum Vergrößern anklicken):



Ich habe mich richtig heimisch gefühlt: das Ganze erinnert doch sehr an die alemannische Fastnacht!

Comments:
Hi Julia
My name is David and I just wanted to thank you for posting the wonderful world of Kitakami.
I have a good friend who is from there and she is back there now and I wanted to see where she is from and what it looks like there.
And I must say I think it´s funny that an AMI in Anbsbach gets info about Japan from ein Deutscherin who lives there.
davidwdaugherty64@hotmail.com
I met this Kitakami woman in Frankfurt. The world is so small.
 
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