30 Mai 2007

 

Ishigaki-jima



Ishigaki-jima gehört zu den Yaeyama-Inseln (Inselgruppe der achtfachen Berge), die zu den Sakishima-Inseln gehören, die wiederum ein Teil der Ryūkyū-Inseln sind, die dann wiederum zu den Nansei-Inseln gehören. Alles klar?
Die Ryūkyū-Inseln waren im 15. und 16.Jahrhundert ein eigenes Königreich, wurden dann Vassalen eines Clans aus Südkyushu und im 19.Jahrhundert, als es mit Japans Feudalsystem vorbei war, zur Präfektur Okinawa. Ende des zweiten Weltkrieges fand dort eine große Schlacht (gegen die Amerikaner) mit Hunderttausenden von Toten statt, weshalb das Verhältnis der Inselbewohner zu Japan auch heute noch gespannt ist - sie werfen der Regierung vor, die Inseln zum Schutz des Hauptlandes (sagt man so für mainland?) geopfert zu haben.

Aber genug der Geschichte. Kulturell wurde die Region sowohl von Japan als auch sehr stark von China beeinflußt: Andere Musik, ganz anderes Essen, andere Trachten.
Das Klima ist subtropisch (im Sommer 25, im Winter 12°C). Und auf ihren 229 km² hat diese kleine Insel wirklich alles zu bieten, was ein naturliebendes Herz begehrt - das aber auch mal nett ins Café gehen möchte.

Gewohnt haben wir während der dreieinhalb Tage hier: Mit Blick auf ein Zuckerrohrfeld in der kleinen Pension eines Bekannten von Bekannten, die neben dem Haus der Besitzer selbst nur aus einer ganz kleinen Ferienwohnung mit Küche, Bad und Auto besteht. Sie liegt ungefähr 20 km außerhalb der Inselhauptstadt, an der Ostküste, direkt am Meer.

Durch einen regelrechten Tunnel durch ein urwalddichtes Gehölz mußte man durch, dann lag da der Strand, der aber nicht aus normalem Sand war, sondern aus Korallentrümmer in den verschiedensten Größen (der Plastikmüll, der ebenfalls rumlag, ist hier nicht mit im Bild), denn die Insel ist rundherum von Korallenriffs umgeben.

Und hier, auf der Westseite der Insel, wurde dann geschnorchelt, für mich war es das erste Mal - grandios!

Wenn es nur nicht die ganze Zeit so heiß gewesen wäre, stets um oder knapp über dreißig Grad, dazu schwüüüül, so daß man immer schweißverklebt war! Aber eigentlich sollten wir uns nicht beschweren, noch ein paar Tage vor dem Abflug war für die ganzen vier Tage Regen angesagt gewesen (vor zwei Wochen hat dort die Regenzeit begonnen). Und der wäre, nach allem, was wir gehört haben, überaus heftig gewesen. Also keine Jammerworte mehr.

50.000 Einwohner und ca. 30.000 Rinder hat die Insel. Die Rinder werden in Mutterkuhhaltung in großen Offenställen überall auf der Insel gezüchtet, und dann nach acht Monaten nach Japan verschifft, wo sie zum Beispiel zu Kobe-Beef weiterveredelt werden. Aber einen Teil essen die Insulaner - und die Touristen - auch selbst (zu stolzen Preisen).
Vorher - nachher:


Und diese Kuh hier ist ein Wasserbüffel und zieht Touristen über die malerische kleine Nachbarinsel Taketomi-jima, begleitet vom melancholischen Gesang der Gespannführer, welche sogar Sanshin dazu spielen (die Büffel kennen ihren Weg!), eine Art dreisaitige Laute, das Hauptinstrument der Musik Okinawas .

Pferde ißt man auch: Diese hier leben völlig frei auf einem gänzlich eingezäunten Berg (klingt jetzt blöd!), zusammen mit hundert (unsichtbar gebliebenen) Rindern. Ob sie den schönen Blick zu schätzen wissen? Wahrscheinlich sind sie eher mit Futtersuche beschäftigt, denn viel gibt diese Weide nicht her, und entsprechend mager waren auch die meisten.



Naturbegegnungen:


Das schneckenartig aussehende schwarze Meerwesen rechts unten wird anscheinend auch gegessen - ich glaube aber nicht, daß es eine Seegurke ist.

So weit erstmal für heute, muß ins Bett!

PS: Könnt Ihr raten, wer bzw. was natürlich auch mit auf der Reise war?
Na logo, die orange Tasche:


Comments:
Das ging aber schnell mit den Fotos. Scheint ja ein toller Urlaub gewesen sein.
 
Whow, kann es sein, dass der Fisch ein kleiner Hai war?
 
Hallo
Bin seit kurzem ein großer Fan deines Blogs.
Das Foto mit der Kröte find ich ausserordentlich gelungen... Mußte echt grinsen
 
@Ute: Sehr kurz, aber sehr schön!
@balu: In der Tat. Aber schon ganz schön tot, er war ganz ledrig und ausgetrocknet, und von Einsiedlerkrebsen angeknabbert.
@ivy: Die Arme war ziemlich platt.
 
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