02 Juni 2006
Jetzt aber: Osaka! (Teil 1)
Die Reise war ja schon länger geplant, halb als Vergnügen, um unseren Hochzeits- und meinen Geburtstag zu feiern, halb als Arbeit: Ich hatte die Gelegenheit, am ethnologischen Nationalmuseum in Osaka und an der Uni in Kyoto je einen Vortrag über meine Arbeit zu halten - man muß ja sehen, daß man im Geschäft bleibt! Eigentlich wollten wir viel früher fahren, als es nämlich in Kitakami noch klirrender Winter war und im Süden schon Frühling, aber dann hörten wir davon, daß man für Reisen um die Geburtstagzeit herum bei JAL einen kräftig verbilligten Geburtstagtarif bekommt (und der Partner auch) und haben noch ein bißchen gewartet. Dafür hatten wir dann nicht mehr den Winter - Frühling-Effekt, sondern eher Frühling - Hochsommer; aber immerhin noch keine Regenzeit.
Praktischerweise haben wir ja einen heimeligen kleinen Flughafen in der Nähe, von dem aus es dann nur anderthalb Stunden mit dem Flugzeug sind statt 7 Stunden Shinkansen (für das trotzdem gute Gewissen: www.atmosfair.de). Unser Flugzeug landete aber leider nicht auf dem stadtnahen Flughafen Itami, sondern auf Osakas neuem, größenwahnsinnigen und weit außerhalb liegenden Kansai-Airport: Das ist eine künstliche, 4 km² große Insel in der Bucht von Osaka, für deren Aufschüttung drei Berge abgetragen wurden und die schon jetzt viel schneller als ursprünglich berechnet ins Meer absinkt. Und im Jahr Milliardenverluste produziert, denn die Start- und Landegebühren sind sehr hoch, und viele Fluglinien fliegen lieber den alten, ohnehin bequemeren Flughafen an. Ursprünglich sollte diese Insel vor dem nahegelegenen Kobe aufgeschüttet werden, das sich heftig dagegen gewehrt hat - nur, um jetzt, zehn Jahre später, einen eigenen solchen Inselflughafen zu bauen, trotz heftiger Proteste seiner Bürger, und keine hundert Kilometer vom Kansai-Airport entfernt. Verstehe einer die Politik. Jedenfalls ist die - in Japan eng mit der Politik verflochtene - Bauindustrie in der Region damit auf Jahre hinaus versorgt.
Aber zurück zu uns, die wir dann noch ein Stündchen mit dem Zug ins Zentrum von Osaka fahren mußten, um nach nur einer weiteren Stunde nicht ganz direkten Fußmarsches an unserem eigentlich ganz leicht zu findenden Ryokan anzulangen. Eine kurze Rast im Tatamizimmer tat jetzt not, nur Jakob stürzte sich auf die in Ryokans angenehmerweise stets bereitstehenden Teeutensilien und wagte ein Tänzchen mit der Teedose.
Zu viel Sightseeing konnten wir uns an diesem Tag nicht mehr aufraffen, erkundeten nur zu Fuß unser Viertel und die nähere Umgebung.
Osaka ist riesig, voll, laut, eng, und ziemlich unübersichtlich. Es fahren jede Menge deutsche Luxusautos herum; völlig anders als in allen anderen japanischen Städten, die ich kenne, wird dauernd gehupt; die Fußgänger teilen sich die eh' schon schmalen und vollgestellten Gehwege mit den in beiden Richtungen fahrenden Radlern - puh, da mit der Kinderkarre durchzusteuern, war schon eine Leistung.
Erstaunliche Geschöpfe spazieren durch die Stadt, bunt zurechtgemacht und jede(r) Dritte mit hell gefärbten Haaren - ha i woiß gar net, warum machet die dees, des gibts bei ons doheim in Iwate net !
Ein enges Nebeneinander von kleinem Alten und großem Neuen, neue Berufe (hauptberuflicher Schilderhalter).
Überall drängen sich die Restaurants jeglicher Kategorie, die Stadt ist durchzogen von tausenden ober- und unterirdischen Einkaufsmeilen und -zentren; Shopping, Essen und Amusement (womit fürcherlich lärmende Spielhallen gemeint sind, die es an jeder Ecke gibt) sind hier wirklich das A und O.
Die Einwohner Osakas gelten als großzügige, genußliebende Lebenskünstler und als verglichen mit allen anderen Japanern besonders freundlich und offen; keine Ahnung, ob das stimmt, höflich sind zu uns westlichen Ausländern ja sowieso alle. Aber viele andere Japaner aus anderen Orten bestätigen das.
Nach vielen Kilometern konnten wir dann abends unsere müden Füße und den Rest im hoteleigenen heißen Bad (wie im Onsen, aber kein "echtes" Onsen-Wasser) entspannen.
Die drei folgenden Tage fingen dann - der Einfachheit halber hatten wir uns für das vom Ryokan angebotene und bequem im Zimmer servierte japanische Frühstück entschieden - so an:
Bemerkenswerterweise gab es nie das Gleiche. Mehr zu den nächsten Tagen morgen.
Praktischerweise haben wir ja einen heimeligen kleinen Flughafen in der Nähe, von dem aus es dann nur anderthalb Stunden mit dem Flugzeug sind statt 7 Stunden Shinkansen (für das trotzdem gute Gewissen: www.atmosfair.de). Unser Flugzeug landete aber leider nicht auf dem stadtnahen Flughafen Itami, sondern auf Osakas neuem, größenwahnsinnigen und weit außerhalb liegenden Kansai-Airport: Das ist eine künstliche, 4 km² große Insel in der Bucht von Osaka, für deren Aufschüttung drei Berge abgetragen wurden und die schon jetzt viel schneller als ursprünglich berechnet ins Meer absinkt. Und im Jahr Milliardenverluste produziert, denn die Start- und Landegebühren sind sehr hoch, und viele Fluglinien fliegen lieber den alten, ohnehin bequemeren Flughafen an. Ursprünglich sollte diese Insel vor dem nahegelegenen Kobe aufgeschüttet werden, das sich heftig dagegen gewehrt hat - nur, um jetzt, zehn Jahre später, einen eigenen solchen Inselflughafen zu bauen, trotz heftiger Proteste seiner Bürger, und keine hundert Kilometer vom Kansai-Airport entfernt. Verstehe einer die Politik. Jedenfalls ist die - in Japan eng mit der Politik verflochtene - Bauindustrie in der Region damit auf Jahre hinaus versorgt.
Aber zurück zu uns, die wir dann noch ein Stündchen mit dem Zug ins Zentrum von Osaka fahren mußten, um nach nur einer weiteren Stunde nicht ganz direkten Fußmarsches an unserem eigentlich ganz leicht zu findenden Ryokan anzulangen. Eine kurze Rast im Tatamizimmer tat jetzt not, nur Jakob stürzte sich auf die in Ryokans angenehmerweise stets bereitstehenden Teeutensilien und wagte ein Tänzchen mit der Teedose.
Zu viel Sightseeing konnten wir uns an diesem Tag nicht mehr aufraffen, erkundeten nur zu Fuß unser Viertel und die nähere Umgebung.
Osaka ist riesig, voll, laut, eng, und ziemlich unübersichtlich. Es fahren jede Menge deutsche Luxusautos herum; völlig anders als in allen anderen japanischen Städten, die ich kenne, wird dauernd gehupt; die Fußgänger teilen sich die eh' schon schmalen und vollgestellten Gehwege mit den in beiden Richtungen fahrenden Radlern - puh, da mit der Kinderkarre durchzusteuern, war schon eine Leistung.
Erstaunliche Geschöpfe spazieren durch die Stadt, bunt zurechtgemacht und jede(r) Dritte mit hell gefärbten Haaren - ha i woiß gar net, warum machet die dees, des gibts bei ons doheim in Iwate net !
Ein enges Nebeneinander von kleinem Alten und großem Neuen, neue Berufe (hauptberuflicher Schilderhalter).
Überall drängen sich die Restaurants jeglicher Kategorie, die Stadt ist durchzogen von tausenden ober- und unterirdischen Einkaufsmeilen und -zentren; Shopping, Essen und Amusement (womit fürcherlich lärmende Spielhallen gemeint sind, die es an jeder Ecke gibt) sind hier wirklich das A und O.
Die Einwohner Osakas gelten als großzügige, genußliebende Lebenskünstler und als verglichen mit allen anderen Japanern besonders freundlich und offen; keine Ahnung, ob das stimmt, höflich sind zu uns westlichen Ausländern ja sowieso alle. Aber viele andere Japaner aus anderen Orten bestätigen das.
Nach vielen Kilometern konnten wir dann abends unsere müden Füße und den Rest im hoteleigenen heißen Bad (wie im Onsen, aber kein "echtes" Onsen-Wasser) entspannen.
Die drei folgenden Tage fingen dann - der Einfachheit halber hatten wir uns für das vom Ryokan angebotene und bequem im Zimmer servierte japanische Frühstück entschieden - so an:
Bemerkenswerterweise gab es nie das Gleiche. Mehr zu den nächsten Tagen morgen.
Comments:
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War das Absicht, dass die Mädels, entweder von Hinten oder unscharf oder beides, fotografiert worden sind. :)
@mirco: Natürlich nicht, aber ich war immer zu langsam. Oder habe mich nicht getraut, sie direkt von vorne zu fotografieren.
@ute: Danke!
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@ute: Danke!
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