31 Mai 2007
Frösche im Regen
Heute hat es hier so sehr geregnet, daß es den Fröschen in unserem Garten am Boden zu naß geworden ist, und sie höhere, trockenere Gefilde aufgesucht haben. Dort trafen sich dann zwei, die offensichtlich im Schutz zwei verschiedener Pflanzen aufgewachsen sind.
(Pardon, das Bild ist etwas unscharf.)
30 Mai 2007
Ishigaki-jima
Ishigaki-jima gehört zu den Yaeyama-Inseln (Inselgruppe der achtfachen Berge), die zu den Sakishima-Inseln gehören, die wiederum ein Teil der Ryūkyū-Inseln sind, die dann wiederum zu den Nansei-Inseln gehören. Alles klar?
Die Ryūkyū-Inseln waren im 15. und 16.Jahrhundert ein eigenes Königreich, wurden dann Vassalen eines Clans aus Südkyushu und im 19.Jahrhundert, als es mit Japans Feudalsystem vorbei war, zur Präfektur Okinawa. Ende des zweiten Weltkrieges fand dort eine große Schlacht (gegen die Amerikaner) mit Hunderttausenden von Toten statt, weshalb das Verhältnis der Inselbewohner zu Japan auch heute noch gespannt ist - sie werfen der Regierung vor, die Inseln zum Schutz des Hauptlandes (sagt man so für mainland?) geopfert zu haben.
Aber genug der Geschichte. Kulturell wurde die Region sowohl von Japan als auch sehr stark von China beeinflußt: Andere Musik, ganz anderes Essen, andere Trachten.
Aber genug der Geschichte. Kulturell wurde die Region sowohl von Japan als auch sehr stark von China beeinflußt: Andere Musik, ganz anderes Essen, andere Trachten.
Das Klima ist subtropisch (im Sommer 25, im Winter 12°C). Und auf ihren 229 km² hat diese kleine Insel wirklich alles zu bieten, was ein naturliebendes Herz begehrt - das aber auch mal nett ins Café gehen möchte.
Gewohnt haben wir während der dreieinhalb Tage hier: Mit Blick auf ein Zuckerrohrfeld in der kleinen Pension eines Bekannten von Bekannten, die neben dem Haus der Besitzer selbst nur aus einer ganz kleinen Ferienwohnung mit Küche, Bad und Auto besteht. Sie liegt ungefähr 20 km außerhalb der Inselhauptstadt, an der Ostküste, direkt am Meer.
Durch einen regelrechten Tunnel durch ein urwalddichtes Gehölz mußte man durch, dann lag da der Strand, der aber nicht aus normalem Sand war, sondern aus Korallentrümmer in den verschiedensten Größen (der Plastikmüll, der ebenfalls rumlag, ist hier nicht mit im Bild), denn die Insel ist rundherum von Korallenriffs umgeben.
Und hier, auf der Westseite der Insel, wurde dann geschnorchelt, für mich war es das erste Mal - grandios!
Wenn es nur nicht die ganze Zeit so heiß gewesen wäre, stets um oder knapp über dreißig Grad, dazu schwüüüül, so daß man immer schweißverklebt war! Aber eigentlich sollten wir uns nicht beschweren, noch ein paar Tage vor dem Abflug war für die ganzen vier Tage Regen angesagt gewesen (vor zwei Wochen hat dort die Regenzeit begonnen). Und der wäre, nach allem, was wir gehört haben, überaus heftig gewesen. Also keine Jammerworte mehr.
Wenn es nur nicht die ganze Zeit so heiß gewesen wäre, stets um oder knapp über dreißig Grad, dazu schwüüüül, so daß man immer schweißverklebt war! Aber eigentlich sollten wir uns nicht beschweren, noch ein paar Tage vor dem Abflug war für die ganzen vier Tage Regen angesagt gewesen (vor zwei Wochen hat dort die Regenzeit begonnen). Und der wäre, nach allem, was wir gehört haben, überaus heftig gewesen. Also keine Jammerworte mehr.
50.000 Einwohner und ca. 30.000 Rinder hat die Insel. Die Rinder werden in Mutterkuhhaltung in großen Offenställen überall auf der Insel gezüchtet, und dann nach acht Monaten nach Japan verschifft, wo sie zum Beispiel zu Kobe-Beef weiterveredelt werden. Aber einen Teil essen die Insulaner - und die Touristen - auch selbst (zu stolzen Preisen).
Vorher - nachher:
Vorher - nachher:
Und diese Kuh hier ist ein Wasserbüffel und zieht Touristen über die malerische kleine Nachbarinsel Taketomi-jima, begleitet vom melancholischen Gesang der Gespannführer, welche sogar Sanshin dazu spielen (die Büffel kennen ihren Weg!), eine Art dreisaitige Laute, das Hauptinstrument der Musik Okinawas .
Pferde ißt man auch: Diese hier leben völlig frei auf einem gänzlich eingezäunten Berg (klingt jetzt blöd!), zusammen mit hundert (unsichtbar gebliebenen) Rindern. Ob sie den schönen Blick zu schätzen wissen? Wahrscheinlich sind sie eher mit Futtersuche beschäftigt, denn viel gibt diese Weide nicht her, und entsprechend mager waren auch die meisten.
Naturbegegnungen:
Naturbegegnungen:
Das schneckenartig aussehende schwarze Meerwesen rechts unten wird anscheinend auch gegessen - ich glaube aber nicht, daß es eine Seegurke ist.
So weit erstmal für heute, muß ins Bett!
PS: Könnt Ihr raten, wer bzw. was natürlich auch mit auf der Reise war?
Na logo, die orange Tasche:
29 Mai 2007
Ein goldenes Flugzeug für vier goldene Tage
Mit diesem Vogel sind wir auf Ishigaki-jima eingeschwebt - und am und im Meer haben wir den größten Teil der Zeit verbracht.
Morgen mehr!
25 Mai 2007
Kleine Pause
Wir sind bis Mittwoch weg, auf einer der allersüdlichsten Inseln Japans, Ishigakijima. Deshalb gibt's hier erst mal nix Neues zu lesen.
Wer sich nun sehr langweilt und gar nicht weiß, was er mit seiner Zeit anfangen soll, kann ja mal hier reinschauen: Eine zauberhafte, liebevoll gemachte Seite mit einfachen, niedlichen kleinen Spielen.
Aber bitte wirklich nur, wenn Ihr absolut gar nichts anderes zu tun habt!
24 Mai 2007
Frühstück im Grünen
Unser dreieinhalb Quadratmeter großer "Garten" entwickelt sich ja aufs Prächtigste.Wir sind mittlerweile autark, was fast alle Kräuter betrifft. Im Herbst werden wir an unserem Bonsaiapfelbäumchen vielleicht sogar ein Äpfelchen ernten können. Auf dem mit der Küchenschere gestutzten Rasen könnte man fast ein sehr kleines Minigolf spielen, so perfekt ist er inzwischen.
Und auf die im schattigen hinteren Teil stehende Bambusbank scheint morgens einladend in der Sonne, so daß wir das Frühstück heute nach draußen verlegten; wahrscheinlich sehr zum Befremden der Nachbarn (man ißt hier nicht draußen), die sich dieses aber natürlich nicht anmerken ließen,sondern freundlich wie immer grüßten.
Und auf die im schattigen hinteren Teil stehende Bambusbank scheint morgens einladend in der Sonne, so daß wir das Frühstück heute nach draußen verlegten; wahrscheinlich sehr zum Befremden der Nachbarn (man ißt hier nicht draußen), die sich dieses aber natürlich nicht anmerken ließen,sondern freundlich wie immer grüßten.
Schokoladige Versuchungen
Es gibt hier unzählige Varianten von mit Schokolade überzogenen Mandeln, und ich muß zugeben, daß wir mehr davon essen als gut wäre - aber die hier habe ich dann doch nicht gekauft, obwohl sie sogar mit deutschem Steinsalz gesalzen waren. Kann mir nicht vorstellen, daß das zusammenpaßt.
Hier bin ich dann aber schwach geworden. Bei diesen Pocky-Dingern gibt es noch viel mehr Vielfalt als bei den Mandeln, aber bis auf heute kann ich ihnen meistens widerstehen.
23 Mai 2007
Das hätte ich jetzt aber nicht gedacht
Man glaubt (als Außenstehender) ja immer, Japan sei ein Land, dessen Einwohner weitgehend auf eigene Persönlichkeit und Individualismus verzichten, um sich als kleine Rädchen brav in das große Ganze einzufügen - weit gefehlt, wie ich heute mit Erstaunen in der Zeitung gelesen habe: "Is this a community or just a crowd?" war dieses Photo betitelt.
Die im begleitenden Artikel bedauerte Tendenz scheint zu sein, daß sich immer mehr Japaner immer weniger um andere kümmern und egoistisch nur noch nach Befriedigung ihrer eigenen Bedürfnisse streben. Dies sei eine Folge des Wirtschaftsbooms der letzten Jahrzehnte, bei dem so viele Japaner wohlhabend geworden und immer weniger auf andere angewiesen sind. Jeder sieht sich als vorwiegend als Konsument, der haben will, was ihm zusteht und wofür er bezahlt, und auf seine Rechte pocht. Und die im Wirtschaftsboom großgewordene Generation gibt ihr Verhalten nun schon an die eigenen Kinder weiter. Ein zitiertes Beispiel: Ein Junge will einer gehbehinderten Frau in der U-Bahn seinen Sitzplatz abtreten, wird aber vom Vater schroff zurechgewiesen, er solle nicht unnötig freundlich sein, wenn er selbst müde sei.
Und einer von 2005-07 durchgeführten internationalen Untersuchung nach ("World Value survey") rangiert Japan unter 18 Ländern an letzter Stelle, was den Anteil seiner Einwohner angeht, die sagen, es sei wichtig, einander zu helfen.
Zum Glück ist aber hier in Kitakami die ländliche Welt noch in Ordnung, alle helfen einander und sind nett zueinander (ehrlich!). Und verglichen mit fast überall auf der Welt ist der Umgang miteinander auch in den Ballungszentren zumindest in den Bereichen, an denen man als Ausländer Anteil hat, immer noch extrem höflich und zuvorkommend, finde ich.
Noch was anderes: In einem Artikel über den Inlandstourismus raisoniert ein Herr vom japanischen Jugendherbergsverband darüber, warum die jungen Leute wohl weniger reisen. Einer der Gründe, die er nennt: "Heute gibt es überall in Japan die gleichen Souvenirs, das raubt dem Reisen einen guten Teil seines Reizes ." Genau. Und wenn es dann eines Tages überall das gleiche Essen gibt, wird niemand mehr wegfahren, denn Mitbringsel und Essen sind hier wirklich die Hauptanreize.
22 Mai 2007
Die orange Tasche
... ist immer dabei, wohin wir auch gehen. In bester japanischer Mädelmanier (vergleiche die Damen oben, und siehe auch hier) stets am Ellbogen getragen, und mit einem Kilo Autos gefüllt. Und hier in einem interessanten farblichen Kontrast zu den rosa (Jakob: "pinku") Blumen.
21 Mai 2007
Die Zeit vergeht
Zwei Jahre liegen jetzt schon wieder zwischen diesen beiden Bildern. Zum Glück hat Jakob sich mehr verändert als ich - meine Falten und grauen Haare waren damals schon so zahlreich wie heute!
Grün, grün, grün....
.... ist unser Abendessen;
grün, grün, grün ist alles was ich koch'!*
Neulich war's extrem, die Gemüselieferung war gerade frisch gekommen,und ich habe es geschafft, alle Blattgemüse auf einen Schlag zu verarbeiten (wenn sie erstmal im Kühlschrank landen, besteht immer die Gefahr, daß ich sie vergesse, und sie dann nach einer Weile nur noch gut für den Kompost sind.
Ja, die Biokiste - nach immerhin zwei Jahren birgt sie noch immer Überraschungen, vorwiegend allerlei unbekanntes grünes Blattgemüse, das man dann entweder roh als Salat essen oder kurz garen und mit Sojasauce würzen kann. In diesem Fall - bei den Blättern in der länglichen und in der großen braunen Schüssel - wäre beide Male die Salatoption wahrscheinlich die bessere gewesen. Aber gesund war's sicher trotzdem.
*zu singen auf die Melodie von "Grün, grün,gün sind alle meine Kleider"
20 Mai 2007
Frösche quaken in der Nacht
Gestern wurde endlich das unserem Haus gegenüberliegende Reisfeld geflutet und gepflügt. "Endlich" zum einen deshalb, weil das bedeutet, daß auch bald gepflanzt wird und der Reis im Wasser einfach schön anzuschauen ist, und zum anderen, weil mit dem Wasser auch die Frösche kommen, die dann nachts in atemlosen Chören quaken, was das Zeug hält - und manchmal auch ganz plötzlich alle ganz still sind. Hier klicken, hören und staunen (nein, die Kamera ist nicht kaputt, hier ist es halt dunkel in der Nacht).
Heute wieder Sonne
19 Mai 2007
Morioka im Regen
Von einem kleinen Ausflug nach Morioka heute gibt es nichts Außergewöhnliches zu berichten. Wir wollten eigentlich einen Flohmarkt besuchen, der einmal pro Monat stattfindet - aber anscheinend nicht bei dem Regen, der alle halbe Stunde herunterpratzelte.
Stattdessen haben wir dann ein außergewöhnliches kleines Café entdeckt (Kramubon - liebevoller kann man Kaffee nicht zubereiten - und er ist auch noch hausgeröstet), alte Läden bestaunt, einen Spaziergang am Fluß gemacht,
Stattdessen haben wir dann ein außergewöhnliches kleines Café entdeckt (Kramubon - liebevoller kann man Kaffee nicht zubereiten - und er ist auch noch hausgeröstet), alte Läden bestaunt, einen Spaziergang am Fluß gemacht,