20 April 2006

 

Jakob-Blog statt Japan-Blog

Ich muß mich bei den Lesern entschuldigen, die diesen Blog lesen, weil sie sich für Japan interessieren - aber heute ist's halt mal wieder ein Jakob-Blog.
Es ist unglaublich, wieviel eigenen Willen so ein kleiner Mensch schon hat, was er alles kann, mag und versteht, wie genau und bestimmt er seinem Willen Ausdruck verleihen kann, wir sind jeden Tag wieder völlig baff.
Und manchmal, wenn er etwas nicht darf, was er unbedingt will, stellt er sich an die Wand (gut, daß die hier aus leichtem Kunststoff sind) und schlägt mit dem Kopf dagegen - nicht zu fest, denn so richtig wehtun soll's ja auch nicht, aber immerhin so, daß er dann in heftiges aua-aua-Wehklagen ausbrechen kann und sich unserer Aufmerksamkeit sicher ist. Und getröstet wird und ja ganz vielleicht dann doch darf, was er vorher wollte. Wahlweise geht das auch mit dem Fußboden. Ist das normal??? Kann das sein, daß das jetzt schon die Trotzphase ist? Daß er deshalb manchmal blindlings und wütend Zeugs durch die Gegend schmeißt (Autos, Bücher, Töpfe - was halt gerade zur Hand ist)? Daß er deshalb bei seiner bisher geliebten Babysitterin Mika total fremdelt, so daß sie sich schon Sorgen macht, ob sie wohl was falsch macht bei ihm (sie selbst hat ja zwei Mädchen und sorgt sich deshalb, Jungen nicht so gut zu verstehen)? Oder machen wir was falsch mit der Erziehung?
Aber so was kommt ja nicht dauernd vor, nur vielleicht ein- oder zweimal am Tag, den Rest der Zeit ist er natürlich zauberhaft.
Er darf ja auch ganz schön viel.


Schlagzeug spielen:


Sich ein Dutzend Mal am Tag die Zähne putzen (wobei es ihm natürlich mehr darum geht, am Waschbecken herumzuplätschern):


Anderen Leuten Wasser auf den Kopf gießen:


Bei jedem Wetter raus, um dort mit Wasser rumzuplätschern (wobei er es dann aber ganz schrecklich findet, nassen Sand an den Händen zu haben "Baaahhh!!!"):


In Kitakamis schickstem Café, dem "Laba-Laba" (mir ist schleierhaft, woher der Name kommt: vielleicht von Lover-lover, auf japanisch-englisch ausgesprochen, oder etwa von "Laber-Laber", was angesichts zahlreicher deutscher Dekorationsgegenstände im Café so abwegig nicht ist) mit seinem Kumpel auf der Couch chillen:


Im Restaurant abhängen (Japan ist wirklich sehr kinderfreundlich, wo geht sowas schon in Deutschland):


und mit allem spielen, was ihm in die Finger kommt (Deckel, um darunter auf der heißen Platte das Okonomyaki zu braten):


Er ist leider wirklich sehr japanisiert, was das Fotografieren angeht.


Und er ißt schon mit Stäbchen:


Neue Wörter: Aua-aua, Tütata (für Feuerwehr etc.), Keki (Keks und Kuchen, nach dem japanischen "keki"), zu, an etc, gogai (nach dem japanischen "chodai", was soviel heißt wie "gib her"; das sagt er ziemlich oft), Tiger (alle großen Stofftiere), Popo, Ake (Auge), badn, Bebe (Baby, im Sinne von alle anderen Kinder unter drei außer sich selbst) hallo, shüss (tschüß), seit gestern auch so eine Art "bye-bye". "Ja" ist noch nicht dabei, dafür "nei-nei", das er immer sagt, wenn er was tut, von dem er weiß, daß er's nicht soll, im gleichen Tonfall wie ich, und dazu bekräftigend den Kopf schüttelt.

PS: Heute habe ich die Möhren freigelassen. Ein letztes Bild:

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